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Housing First Projekte gründen Netzwerk zur Bekämpfung der Wohnungslosigkeit in Berlin

Berlin, den 09.09.2025 – In Berlin leben zum Stichtag 31.01.2024, laut Wohnungslosenberichterstattung, insgesamt 55.656 wohnungslose Menschen.*

Um dieser Herausforderung wirksam zu begegnen, haben sich fünf Berliner Träger zum Housing First Netzwerk Berlin zusammengeschlossen: der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Berlin, die Schwulenberatung Berlin gGmbH, Phinove e.V., LA VIDA gGmbH und My Way Soziale Dienste gGmbH. Ziel ist es, gemeinsam Wohnraum zu akquirieren, die Zusammenarbeit mit der Berliner Verwaltung und Vermietenden zu stärken und eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit, um wohnungslosen Menschen mit dem erprobten Housing First-Ansatz langfristige Perspektiven zu bieten. Finanziert werden die
Projekte durch die für Soziales zuständige Senatsverwaltung des Landes Berlin.

Housing First ist ein Konzept, das wohnungslosen Menschen zuerst einen festen Wohnraum mit eigenem Mietvertrag sichert und sozialarbeiterische Unterstützung bietet, um ihre Probleme zu bewältigen. Dieses Modell hat sich mit einer Wohnstabilität von über 90 % als sehr erfolgreich erwiesen. Zudem ist Housing First wirtschaftlich wesentlich effizienter als herkömmliche Notunterkünfte und schafft nachhaltige Perspektiven.

Der Nationale Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit 2024 setzt das Ziel, bis 2030 für jede wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Person ein passendes Wohnungsangebot bereitzustellen. Das Housing First Netzwerk Berlin will dabei einen zentralen Beitrag leisten.

Warum ein Netzwerk?
Die Wohnungslosenhilfe steht vor großen Herausforderungen: Besonders der Zugang zu bezahlbarem Wohnraum ist schwierig, da, neben der bestehenden Wohnungsnot, viele Vermietende Vorbehalte gegenüber wohnungslosen Menschen haben.

Ein starkes Netzwerk ermöglicht:

– Effektivere Immobilienakquise und effizientere Nutzung vorhandener Wohnraumkontingente
– Stärkere öffentliche Wahrnehmung durch gemeinsame Werbekampagnen, Pressearbeit und politische Einflussnahme zur Verbesserung der Rahmenbedingungen.

Existenzielle soziale Bedarfe sind nicht verhandelbar
Die Wohnungspolitik muss endlich die richtigen Anreize schaffen, damit mehr Wohnraum für wohnungslose Menschen bereitgestellt wird.
Die Mitglieder des Netzwerks sind sich einig: Wir glauben fest daran, dass wir unsere Ziele besser erreichen, wenn wir geeint und im Namen aller wohnungslosen Menschen auftreten, ungeachtet ihrer Herkunft, Geschlecht und Problemlagen statt als Einzelkämpfende für spezifische Gruppen zu agieren. Dafür brauchen wir allerdings politische Unterstützung und eine wirksame Zusammenarbeit mit der Immobilienwirtschaft sowie den Berliner Verwaltungsbehörden.

*Quelle: https://www.berlin.de/sen/soziales/besondere-lebenssituationen/wohnungslose/statistik/

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