Viele trans*, inter* und nicht-binäre Menschen erleben im Laufe ihres Lebens Gewalt. Du bist nicht allein damit. Du darfst dir Hilfe suchen. Wir beraten dich parteilich. Du entscheidest, worüber du in der Beratung sprechen möchtest. Die Beratung ist kostenlos, vertraulich und auf Wunsch anonym. Wir beraten auch Menschen, die in der Sexarbeit tätig sind oder waren (Sexarbeit auf der Straße, Escort, Tabledance, BDSM u. a.) zu allen Anliegen rund um Gewalterfahrungen.
Zu uns können auch Angehörige und Unterstützer*innen von gewaltbetroffenen TIN* kommen, sowie Zeug*innen.
Es gibt verschiedene Formen von Gewalt, z. B. körperliche, sexualisierte, psychische, häusliche, medizinische Gewalt und TIN*-feindliche Hassgewalt. Vielleicht hast du Gewalt in der Öffentlichkeit erlebt, wurdest von Fremden beleidigt oder bedroht. Vielleicht hast du Gewalt bei dir zu Hause erlebt, wurdest von (Ex-)Partner*innen kontrolliert, geschlagen oder vergewaltigt. Vielleicht hast du Gewalt in deinem Arbeitskontext erlebt, z. B. durch Kunden. Vielleicht hast Du Gewalt in der Vergangenheit erlebt oder erlebst jetzt gerade Gewalt und brauchst Unterstützung. Vielleicht bist du belastet oder in einer Krise. Vielleicht hast du Angst, wieder Gewalt zu erleben.
Unsere Berater*innen verfügen über umfangreiche Kenntnisse zu Folgen und Dynamiken von Gewalt. Themen in der Beratung können z. B. Umgang mit Folgen von Gewalt und Krisen sein, Informationen zu weiteren Anlaufstellen wie Anwält*innen, Beratungsstellen, Notunterkünfte und Ärzt*innen, und Informationen über den Ablauf von polizeilichen und gerichtlichen Verfahren, Möglichkeiten der Entschädigung oder Schmerzensgeld.
Beratung am Hermannplatz
Du kannst zur Beratung zu uns an den Standort in der Hermannstraße 256-258, 3. Stock kommen. Dort teilen wir uns die Räume mit dem Checkpoint BLN und sidekicks.berlin (vormals: man*Check). Bitte gib an, wenn du einen Termin möchtest, wenn es nicht so voll ist.
Du kannst mit uns hier Kontakt aufnehmen: beratung@tinantigewalt.de oder unter Tel. (030) 44 66 88-111 oder -114.
Mobile Beratung für trans* Sexarbeiter*innen
Immer mittwochs von 16 bis 18 Uhr beraten wir trans* Sexarbeiter*innen im Café Olga in der Kurfürstenstr. 40 in Schöneberg, eine Anlauf- und Beratungstelle für Sexarbeiter*innen. In unserer mobilen Beratung dort kann z. B. zu TIN*- und sexarbeitsfeindlicher Gewalt auf der Straße beraten werden (auf deutsch, englisch und farsi, weitere Sprachen mit Sprachmittlung).
Beratung für Unterstützer*innen
Gewalt kann nicht nur Folgen für Einzelpersonen haben, sondern sich auf verschiedene Beziehungen auswirken – auf Freund*innenschaften, Paarbeziehungen, Beziehungen in Wahl- und Herkunftsfamilie. Ihr sucht Unterstützung? Ihr wollt besprechen, wie Ihr den*die Betroffene*n gut unterstützen könnt? Wir beraten euch gern: beratung@tinantigewalt.de oder unter Tel. (030) 44 66 88-111 oder -114.
Beratung für Zeug*innen
Du bist selber TIN* und hast Gewalt miterlebt? Du hast TIN*-feindliche Hassgewalt miterlebt? Gewalt mitzuerleben kann sehr belastend sein und ähnliche Folgen haben, wie die Gewalt selbst zu erleben. Du suchst nach Unterstützung und Entlastung? Melde Dich gern bei uns: beratung@tinantigewalt.de oder anrufen unter: (030) 44 66 88-111 oder -114.
Beratung für Fachkräfte
Wir bieten auch Fachberatung für Mitarbeiter*innen von Einrichtungen der Regelversorgung, z. B. Notunterkünfte u. a. zur Sensibilisierung zu TIN*-feindlicher Gewalt und Bedarfe gewaltbetroffener TIN*.
Chris Henzel, BA Soziale Arbeit, Systemische*r Berater*in i. A. Mehrnoush Ahmadi, M. A. Psychologie, M. A. Linguistik Noa Budde, Systemische Beratung/Therapie, Diplom-Sozialarbeiter*in (FH)
Teamleitung:
Leo Yannick Wild, Journalist M. A., Politikwissenschaftler Mag.
Selbstverständnis
Die TIN*-Antigewaltberatung ist parteilich an der Seite gewaltbetroffener TIN*. Unsere Berater*innen sind selber Teil von TlN*-Spektren.
Unser Gewaltverständnis:
Wir verstehen Gewalt als eingebettet in gesellschaftliche Machtverhältnisse (z. B. Menschen üben Gewalt oft aus, um Macht auszuüben und/oder aufrechtzuerhalten, TIN*-feindliche Gewalt hat u. a. die Funktionen, TIN* zu sanktionieren und zu normieren).
Gewalt kann strukturell sein (z. B. rechtliche Nicht-Anerkennung von trans* Frauen als Mütter ihrer Kinder).
Gewalt kann interpersonell ausgeübt werden und umfasst physische, psychische und sexualisierte Gewalt, sowie Gewalt im Internet.
Gewalt kann institutionell sein (etwa medizinische Gewalt in Form von geschlechtszuweisenden OPs an inter* Kindern).
Die breit in öffentlichen Diskursen zu beobachtende „Normalisierung“ TIN*-feindlicher Sprache sowie die Verbreitung TIN*- und sexarbeitsfeindlicher Mythen und Verschwörungserzählungen durch antifeministische und antiqueere Akteur*innen trägt zur steigenden Gewalt(bereitschaft) und Hassreden gegen TIN* bei.
Flyer
Hier findet ihr den Flyer für gewaltbetroffene TIN* sowie den Flyer für Fachkräfte im Feld Opferhilfe, Gewaltschutz u. a. zum Download und zur Bestellung.
Du bist TIN* und hast Gewalt erlebt? Hier kannst du lesen, wie wir dich unterstützen! Download!
Informationen für Fachkräfte über die TIN*-Antigewaltberatung! Download!
Wir kooperieren u. a. mit Hydra e. V., Tauwetter e. V., verschiedenen Rechtsanwält*innen, Opferhilfe Berlin e. V., Queerhome*, dem Netzwerk „proaktiv“ für Betroffene von Straftaten sowie der Zentralstelle Hasskriminalität der Staatsanwaltschaft Berlin.
Seit 2023 haben wir zwei KITAS im Lebensort Vielfalt am Südkreuz.
Hilfe im Alltag
Es ist für jeden Menschen eine Herausforderung alleine einen Haushalt zu führen und den Alltag zu bewältigen. Betreutes Wohnen kann dir sowohl eine vorübergehende als auch eine längerfristige oder dauerhafte Hilfe sein.
Beratung & Gruppen
Hier findest du Informationen zu allen Beratungs- und Gruppenangeboten, die sich an schwule, lesbische, bisexuelle, trans* und inter* Menschen richten.