Inter*Trans*Beratung
Hier findest du Information und Beratung, die sich an trans*, inter* und nicht-binäre Menschen und ihre Angehörigen richten
Inter*Trans*Beratung
Deutsch English Leichte Sprache
Wir sind eine Beratungsstelle für trans*, inter* und nicht-binäre Menschen. Dazu haben unsere Berater*innen umfangreiche Kenntnisse im sozialen, medizinischen und rechtlichen Bereich. Dieses Wissen möchten wir gern zur Verfügung stellen. Häufig sind mit Fragen zu Trans*, Inter* und Nicht-Binarität auch andere Themen verknüpft. So beraten wir z. B. auch zu Erziehungs- und Beziehungsfragen, zu psychischen Belastungen wie Depressionen oder Ängsten, oder zur Situation in der Kita, Schule oder am Arbeitsplatz. Unser Standort ist direkt am Hermannplatz in der Hermannstr. 256-258 im 3. Stock. Wenn du einen (kostenlosen) Termin möchtest, erreichst du uns unter: beratung@queer-leben.de oder telefonisch unter Tel. (030) 44 66 88-111 oder -114. Wenn du uns mailst, erhältst du eine automatische Antwortmail und wirst direkt in die Warteliste eingetragen. In jedem Fall habe ein bisschen Geduld, bis wir uns bei dir mit einem Terminvorschlag melden, weil wir viele Nachfragen haben - zur Zeit beträgt die Wartezeit, bis sich ein*e Berater*in mit einen Terminvorschlag bei dir meldet, z. Zt. etwa 13-15 Wochen. Wenn es um eine Beratung für unter 18-Jährige geht, bitte das Alter bei der Anfrage zusätzlich angeben.
Wenn es sich um ein Anliegen rund um die Themen körperliche, psychische oder Hassgewalt handelt, bitte wende dich damit direkt an unsere spezialisierte TIN*-Antigewaltberatung, die unter beratung@tinantigewalt.de erreichbar ist. Sie hat für diese Themen eine eigene Warteliste mit weniger Wartezeit.
Donnerstags von 15 bis 17 Uhr gibt es eine offene Live-Sprechstunde an unserem Standort am Hermannplatz, in der in 25-minütigen Terminen kurze Anliegen (z. B. Empfehlungen für Therapieplatzsuche oder Ärzt*innen) geklärt werden können. Dazu bitte am jeweiligen Donnerstag ab 9 Uhr unter Tel. (030) 44 66 88-111 anrufen und einen Termin in der offenen ITB-Sprechstunde am selben Nachmittag anfragen. Immer am letzten Donnerstag im Monat ist die offene Sprechstunde auch für kurze Anliegen aus dem Bereich KiJu da (z. B. von U18 und Eltern).
Auch haben wir für kurze Fragen freitags von 13 bis 15 Uhr eine telefonische Sprechstunde unter Tel. (030) 44 66 88-146.
Beratung
Soziale, rechtliche und medizinische Hürden auf dem Weg zum selbstbestimmten Leben kennen wir aus professioneller und auch eigener Erfahrung. Du findest in unserer Beratung einen Raum, wo du akzeptiert bist, in dem deine Themen kein Tabu sind und wo du respektiert wirst, wie du bist.. Du kannst deine Fragen äußern, Abwägungen treffen, Ängste teilen und dein Bild von dir als trans*, inter* oder nicht-binär entwickeln und überprüfen.
Wir sind ein Team aus Berater*innen, die alle selbst trans*, inter* bzw. nicht-binär sind. Neben unserem Fachwissen im sozialen, rechtlichen und medizinischen Bereich stellen wir auch unser biographisches Erfahrungswissen zur Verfügung, um zu unterstützen.
Unsere Angebote richten sich auch an Eltern, Angehörige und Partner*innen von trans*, inter* und nicht-binären Menschen sowie Fachkräfte aus Schule/Bildung, Soziales, Medizin/Psychologie u. a.
NEU ab August 2023 ist das Angebot der TIN*-Antigewaltberatung der Schwulenberatung Berlin, das eng mit unserer Inter*Trans*Beratung vernetzt ist. Bitte kontaktiere die TIN*-Antigewaltberatung, um bei Fällen von Gewalt/Hassgewalt unterstützt zu werden, unter der Mail: beratung@tinantigewalt.de oder unter Tel. (030) 44 66 88-111 oder -114.
Wen wir unterstützen
Junge und erwachsene TIN
Gleich welchen Alters du bist - du bist trans*, inter* oder nicht-binär? Oder bist dir nicht sicher? Es gibt Dinge, über die du mit deinen Angehörigen oder anderen für dich wichtigen Menschen (noch) nicht reden möchtest? Vielleicht bist du unsicher und machst dir Sorgen? Du kannst gern mit uns einen Termin vereinbaren, so dass wir dein Anliegen besprechen können. Wenn du deinen Namen nicht nennen möchtest, können wir dich auch anonym beraten. Wenn du Jugendliche*r bist, können wir dir auch Kontakte zu anderen Menschen mit ganz ähnlichen Themen vermitteln.
Du kannst mit uns hier Kontakt aufnehmen: beratung@queer-leben.de oder anrufen unter: (030) 44 66 88-111 oder -114.
Paare und Beziehungen
Wir bieten auch Beratung für trans*, inter* und nicht-binäre Paare und Beziehungen an. Dabei kennen wir verschiedenste Beziehungskonstellationen. Ob ihr eine Zweierbeziehung führt, eine Polybeziehung oder eine Freundschaft, ob ihr gerade getrennt seid oder neue Wege miteinander sucht – in der Beratung könnt ihr euch den Themen widmen, die für euch von Bedeutung sind: ob das Fragen des geschlechtlichen Erlebens sind, die sich auf die Beziehung auswirken, Kommunikation und ihre Tücken, Konflikte, Wendepunkte in der Beziehung, eigene alte und neue Themen, oder die Suche nach Wegen des Umgangs miteinander.
Ihr könnt mit uns hier Kontakt aufnehmen: beratung@queer-leben.de oder anrufen unter: (030) 44 66 88 -111 oder -114.
Eltern von trans* Kindern
Thematisch unterstützen wir Sie und Ihr Kind bei allen Fragen rund um soziale, rechtliche und medizinische Transition, z. B. zum Coming-Out in der Familie, Schule und Freizeit, bei Unsicherheiten und Abwägungen. Sie wollen ihr Kind schützen und ohne Diskriminierung aufwachsen lassen. Manchmal sind Sie sich unsicher, was der beste Weg für ihr Kind und für die Familie sein kann? Nicht immer bekommen Eltern die Informationen, Unterstützung und Gesprächsangebote, die sie benötigen. Manchmal müssen sie sich Vorwürfe anhören. Daher sind Sie mit all ihren Fragen herzlich eingeladen.
Eltern von inter* Kindern
Mittels fachkundiger Beratung aus Inter*-Perspektive bei uns können Sie informierte und aufgeklärte Entscheidungen treffen. Nehmen Sie sich Zeit für das Gespräch, in dem Ihnen lebensweltliches Wissen und fachliche Expertise begegnen. Hier können Ihnen auch psychosoziale Beratungsstellen und inter*-sensibilisierte Mediziner*innen empfohlen werden. Möglicherweise wurde Ihnen als Eltern zu einem Schwangerschaftsabbruch geraten oder einer frühzeitigen Behandlung oder Operation Ihres Kindes. Solche Situation können Angst machen und Verunsicherung auslösen. Das halten wir für sehr verständlich. Wir wissen um die elterliche Sorge für ein gelingendes Aufwachsen des Kindes und die Herausforderung, sich zwischen verschiedenen Sichtweisen und Empfehlungen zu orientieren und dabei die eigene Meinung nicht aus dem Blick zu verlieren.
Fachberatung
Wir bieten Fachberatungen für die Schulpsychologischen und Inklusionspädagogischen Beratungs- und Unterstützungszentren (SIBUZ), Fachkräfte für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt/Diversität an Schulen, Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendpsychologie, Familientherapie, Erziehungs- und Familienberatungsstellen, Jugendämter, Mediziner*innen und Psychotherapeut*innen u. a. rund um die Themen Inter* und Trans* an.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an: beratung@queer-leben.de.
Wie beraten wir
Erstberatung
Du kannst bei uns telefonisch oder per Mail einen Termin vereinbaren. Dann steht dir eine*r unserer Berater*innen für eine Stunde zur Verfügung. Du kannst deine(n) Namen und Kontaktdaten angeben oder anonym bleiben. Für unsere Statistik machen wir während des Gespräches in der Regel einige Notizen, die dem Datenschutz und der Schweigepflicht unterliegen.
Manchmal hat man nach einem Beratungsgespräch immer noch offene Fragen oder neue sind hinzugekommen. Du kannst dann gern einen weiteren Termin vereinbaren.
Kontaktiere uns für eine Erstberatung unter beratung@queer-leben.de oder unter Tel. (030) 44 66 88-111 oder -114. Wir haben sehr viele Anfragen von Ratsuchenden, daher wirst du dann in unsere Warteliste aufgenommen. Wir haben meistens eine Wartezeit von ca. vier bis fünf Wochen, bis sich ein*e Berater*in bei dir mit einem Terminvorschlag meldet.
Einzelberatung
Grundsätzlich kannst du mit allen Themen, die dich bewegen, zu uns kommen. Dabei kann es um Geschlecht und/oder Identität gehen, um Erfahrungen, Fragen und Unsicherheiten rund um diese Themen, sie müssen aber nicht im Zentrum stehen, wenn das gerade nicht das wichtigste Thema ist. Sicher ist, dass Du hier einen Rahmen findest, in dem Du mit Deiner Art zu sein und Dein Leben zu gestalten, gesehen und angenommen bist. Das kann eine gute Basis sein, um dich ganz anderen Themen zuwenden zu können, die für dich wichtig sind, z. B. Wendepunkte im Leben, persönliche Krisen, Fragen rund um Alltags- und Beziehungsgestaltung, Coming-Out, Veränderungswünsche, Auseinandersetzung mit alten und neuen Themen, Suizidgedanken, Diskriminierungserfahrungen, Empowerment und Selbstvertrauen, Detransition.
Beratungsreihen
Du kannst bei uns bis zu zehn Beratungsgespräche haben. Dabei kann es darum gehen, ein Thema / ein Anliegen gründlich zu besprechen. Oder du machst dir Termine, wenn du sie gerade brauchst, wenn etwas Neues passiert ist oder du mal nicht weiter weißt. Nach etwa zehn Terminen schauen wir in der Regel, wo wir stehen, und was noch Wichtiges zu besprechen ist, so dass wir uns über die gemeinsame Richtung einig sind. Die Gespräche hier werden dann immer von der*dem gleichen Berater* in angeboten.
Team
Wir sind ein Team aus Berater*innen, die alle selbst trans*, inter* bzw. nicht-binär sind. Neben unserem Fachwissen im sozialen, rechtlichen und medizinischen Bereich stellen wir auch unser biographisches Erfahrungswissen zur Verfügung, um zu unterstützen.
Fachbereich ITB/Erwachsene:
Chris Henzel, BA Soziale Arbeit, Systemische*r Berater*in i. A.
Finn Lorenz, Psychologe M. Sc.
Florin Lindgrün, M. A. Lateinamerikastudien, Systemischer Berater
Lena Klatte, Peer-Beraterin, Dipl. Pol.
Yoan Freund, Soziale Arbeit/Sozialpädagogik (Dipl. FH)
Fachbereich ITB/KiJu:
Benyamin Jakob, Systemischer Familientherapeut und Supervisor
Kai Egener, M. A. Soziale Arbeit, Kinder- und Jugendpsychotherapeut i. A.
Fachbereich TIN*-Antigewaltberatung:
Mehrnoush Ahmadi, M. A. Psychologie, M. A. Linguistik
Noa Budde, Systemische*r Berater, Systemische*r Einzel-und Familientherapeut*in i. A., Diplom-Sozialarbeiter*in (FH)
Teamleitung:
Leo Yannick Wild, Journalist M. A., Politikwissenschaftler Mag.
Mehr über das Team der ITB erfahrt ihr hier.
Selbstverständnis
Wie beraten wir: Dein /euer Beratungsanliegen steht im Mittelpunkt unseres Gespräches. Wir können Erfahrungen und Wissen weiter geben und Kontakte vermitteln. Dazu stellen wir auch Fragen, um deine/ eure Situation besser zu verstehen. Wenn dir/ euch dabei etwas zu weit geht, sag/t es uns bitte. Wenn es bei dir / euch um Entscheidungen geht, können wir uns gern gemeinsam das Für-und-Wider anschauen und nach weiteren Möglichkeiten suchen. Die Entscheidung wirst du / werdet ihr aber für euch fällen. Für uns ist es wichtig, dass du aus einem Beratungsgespräch nicht nur mit mehr Informationen und Wissen heraus gehst, sondern auch mit mehr Kraft und Selbstbewusstsein. Dafür nehmen wir uns Zeit.
Warum Inter* und Trans* in einer Beratungsstelle
Unsere Beratungsstelle ist gleichermaßen für die Themen Inter* und Trans* da. Wir wissen um die Unterschiede bei beiden Themen und wir sehen auch viele Gemeinsamkeiten.
Mögliche Gemeinsamkeiten aus unserer Sicht:
- Empfinden oder Verhalten nicht gemäß dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht
- mangelnde gesellschaftliche Akzeptanz,
- häufige Diskriminierungserfahrungen
- mangelnder Zugang zum Arbeitsmarkt
- das Erleben von Tabuisierung und Pathologisierung
- der Wunsch nach Aufklärung und Information in der Gesellschaft
- das häufige Fehlen positiver Rollenmodelle und Vorbilder
- die Notwendigkeit, sich mit medizinischen Sichtweisen und Diagnosestellungen auseinandersetzen zu müssen
- die Aufgabe der Eltern, sich für ihre Kinder mit der Notwendigkeit oder Unterlassung von medizinischen Eingriffen und deren Folgen auseinandersetzen zu müssen
- dass Eltern frühzeitig mit Inter*- oder Trans*-Entwicklung ihrer Kinder konfrontiert werden und zunächst ratlos sein können
- dass Familien in Behörden und medizinischen Institutionen häufig pathologisierenden Sichtweisen und Praktiken begegnen, was die familiäre Bindungs- und Beziehungsgestaltung stören kann
- die Gefährdung des Zusammenhaltes der sozialen Bezüge, wenn sich Menschen mit ihrer Inter- oder Transgeschlechtlichkeit outen (Schule, Freund*innen, Familie, Arbeit, Partner*innenschaft etc.).
Bei beiden Themen gibt es Menschen, die nicht innerhalb einer Zweigeschlechternorm anerkannt sind, dieses aber wünschen. Andererseits gibt es jeweils auch Menschen, die sich zwischen den Geschlechtern und jenseits der Geschlechternorm zuordnen, aber auch darin keine Anerkennung finden.
Bei allen Gemeinsamkeiten der Themen gibt es grundlegende Unterschiede zwischen Inter* und Trans*, die wir in unserer Arbeit anerkennen und berücksichtigen.
- Alle Inter*-Variationen werden, sobald sie in einem medizinischen Kontext diagnostiziert werden, zu einem psychosozialen Notfall erklärt, der folglich behandlungsbedürftig ist.
- Inter* Menschen werden zum großen Teil schon in der frühen Kindheit uneingewilligten, irreversiblen und geschlechtsverändernden Eingriffen unterzogen.
- Das Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit und den Erhalt des ursprünglichen Körpers wird ignoriert.
- Die frühkindliche Bindungsentwicklung kann erheblich gestört werden.
- In der Folge von Eingriffen entstehen oftmals erhebliche Traumatisierungen, lebenslange somatische und psychische Probleme.
- Tatsächliche Gesundheitsbedürfnisse werden nicht selten vernachlässigt, zu Gunsten der Behandlung entsprechend der Referenzwerte von „Frauen“ oder „Männer“.
Wir beraten Inter* ergebnisoffen. Orientierungsgebend ist für uns dabei der Wunsch nach sofortiger Beendigung geschlechtsverändernder Behandlungen bei nicht vollständig informierten und einwilligungsfähigen Personen.
Bei der Beratung von Trans* nehmen wir eine konsequent entpsychopathologisierende Haltung ein. Wir beraten entsprechend der aktuellen rechtlichen und medizinischen Gegebenheiten.
Inter*
Inter*, auch Intergeschlechtlichkeit bezeichnet Menschen, die mit einem Körper geboren wurden, der nicht in das "gängige" Bild von Geschlecht passt. Dieses fußt auf einem Binarismus, der davon ausgeht, dass jeder Mensch entweder dem weiblichen oder männlichen Geschlecht angehört. Inter* oder Intergeschlechtlichkeit ist ein Begriff aus der Community und möchte durch das Sternchen so viele Selbstbeschreibungen wie möglich einschließen. Innerhalb der Medizin wird häufig von „Intersexualität“ oder „DSD“ gesprochen.
Meistens erfahren inter* Personen, ihre Eltern und Angehörigen in einem medizinischen Umfeld, dass etwas „anders“ mit dem Körper ist.
Vielleicht wurde dir gesagt, das dein körperliches Erscheinungsbild oder dein Hormonhaushalt nicht so sind wie es üblicherweise sein soll. Es fallen Begriffe wie z.B. „Syndrom“, „Hormonstörung“ oder „Krankheit“. Oder aber du weißt es nicht so genau und findest keine Worte dafür? Dein Körper sieht nicht so aus wie bei anderen Frauen und Männern? Vielleicht magst du dich in diesem Zusammenhang auch nicht zuordnen und fragst dich zu welchem Geschlecht du gehörst? All diese Fragen können mit Inter*-Sein zu tun haben.
Wir akzeptieren dich in deiner Körperlichkeit und Selbstbeschreibung und bewerten nicht. Wir möchten dir Mut machen, den Weg zu uns zu finden und hoffen, dass du nach einem Gespräch mit uns gestärkt und selbstbewuster in deinem Leben sein kannst.
Als Expert*innen in eigener Sache stellen wir unser Fach- und Erfahrungswissen auch interessierten Fachkräften zur Verfügung.
Trans*
Trans* sind für uns Menschen, die sich nicht, nicht ganz oder nicht immer mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde.
Wenn du über dein Geschlecht oder deine Geschlechtsidentität nachdenkst, kannst du gern zu uns kommen. Wie du dich selbst bezeichnest und ob ein Trans*-Begriff für dich passend ist, entscheidest du selbst.
Wir kennen viele verschiedene Begriffe, wie z. B. Transidentität, Transgender, transgeschlechtlich, oder Transsexualität. Wir verwenden Trans* (mit Sternchen) als Platzhalter, um so viele Selbstbeschreibungen wie möglich mitzumeinen. Für uns ist die Selbstbezeichnung jeder*s Einzelnen maßgeblich.
Wir betrachten Trans* und auch Transsexualität nicht als Krankheit. Doch wissen wir, dass trans* Personen recht häufig körperliche Veränderungen wünschen und dafür auf eine medizinische Diagnose angewiesen sind.
Wir glauben nicht, dass eine andere Person Trans* oder Transsexualität diagnostizieren kann, sondern dass es um eine innere Gewissheit geht, die man nur für sich selbst feststellen kann. Wir bieten dir Austausch und Beratung für deine eigene Auseinandersetzung und wenn du es wünschst, eine Begleitung für die Zeit von Veränderungen. Dabei sind auch deine Partner*innen und Angehörigen eingeladen, wenn du es möchtest.
Als Expert*innen in eigener Sache stellen wir unser Fach- und Erfahrungswissen auch interessierten Fachkräften zur Verfügung.
Unsere Flyer und Veröffentlichungen
Zum Download: unsere Flyer für Eltern von trans* Kindern, Eltern von inter* Kindern, für Fachkräfte und zur Inter*Trans*Beratung allgemein.
Mädchen? Junge?
Ihr trans* Kind
Das Beste für Ihr
intergeschlechtliches Kind
Fachberatung zu Trans* und Inter*-Themen
im Bereich Schule
Inter*Trans*Beratung-Flyer (deutsch)
about our counselling (english)
in Leichter Sprache: Infos zur Inter*Trans*Beratung
Wir haben eine bundesweite Erhebung unter nicht-binären Selbstzahler*innen von
Mastektomien gemacht, zu ihrer Zufriedenheit mit der OP. DOWNLOAD!
Materialien (extern)
Hier haben wir euch Links zu verschiedenen Materialien rund um Trans*- und Inter*-Themen zusammengestellt (ein Klick auf rosa führt zu den jeweiligen Anbieter*innen). Die aktuellsten Inhalte finden sich weiter oben.
Eckpunkte des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum Selbstbestimmungsgesetz. Hg. BMFSFJ (2022)
Fragen und Antworten zum Selbstbestimmungsgesetz. Hg. BMFSFJ (2022)
Infopapier: Einführung eines Selbstbestimmungsgesetzes. Einfache Regelungen zur Geschlechtsidentität und Abschaffung des Transsexuellengesetzes. Hg. BMFSFJ (2022)
Leitfaden Trans*Gesundheit in der Art einer Patient_innenleitlinie zur Leitlinie: Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit: S3-Leitlinie zur Diagnostik, Beratung und Behandlung. Hg. Bundesverband Trans* (2019)
S3-Leitlinie: Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit: S3-Leitlinie zur Diagnostik, Beratung und Behandlung.
Hg. AWMF / Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (2018)
Murat spielt Prinzessin, Alex hat zwei Mütter und Sophie heißt jetzt Ben. Sexuelle und Geschlechtliche Vielfalt als Themen frühkindlicher Inklusionspädagogik. Hg. Queerformat (2018)
Trans*-Sexualität. Informationen zu Körper, Sexualität und Beziehung für junge trans* Menschen. Hg. Trans*Recht e. V. (2017)
Adamietz & Bager (2017): Regelungs- und Reformbedarf für transgeschlechtliche Menschen. Gutachten. Hg. BMFSFJ
Deutsches Institut für Menschenrechte (DIMR 2017): Geschlechtervielfalt im Recht. Status quo und Entwicklung von Regelungsmodellen zur Anerkennung und zum Schutz von Geschlechtervielfalt. Hg. BMFSFJ
Policy Paper Beratung. Zum Reformbedarf der Beratung in Bezug auf Trans*. Hg. Bundesverband Trans* (2017)
Standards und Qualitätssicherung. Für psychosoziale Beratungsangebote für LSBTTIQ Menschen. Hg. LSBTTIQ Netzwerk Baden-Württemberg (2017)
„Mein Kind ist das Beste was mir je passiert ist!“ Eltern und Verwandte erzählen Familiengeschichten über das Coming-Out ihrer lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* Kinder. Hg. QUEERFORMAT (5. Auflage 2017)
Fuchs, Kempe-Schälicke, Richter & Franzen (2016): Geschlechtliche Vielfalt im öffentlichen Dienst. Empfehlungen im Umgang mit Angleichung und Anerkennung des Geschlechts im öffentlichen Dienst. Hg. BMFSFJ
Psychosoziale Beratung von inter* und trans* Personen und ihren Angehörigen. Ein Leitfaden. Hg. Pro Familia (2016)
Sauer, Arn und Meyer, Erik (2016): Wie ein grünes Schaf in einer weißen Herde, Lebenssituationen und Bedarfe von jungen Trans*-Menschen in Deutschland. Hg. Bundesverband Trans*
Verwendung des gewählten Namens von trans*Studierenden an Hochschulen unabhängig von einer amtlichen Namensänderung. Rechtliche Einschätzung. Hg. Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2016)
Policy Paper Recht des Bundesverbandes Trans*. Paradigmenwechsel, Zum Reformbedarf des Rechts in Bezug auf trans*. Hg. Bundesverband Trans* (2016)
Queerulant_in. Schwerpunkt Trans* und Elternschaft. Queere Politiken und Praxen. Jahrgang 4, Ausgabe 1 (8). Hg. Queerulant_in (2015)
Plett, Konstanze (2015): Diskriminierungspotentiale gegenüber trans- und intergeschlechtlichen Menschen im deutschen Recht. Hg. Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung, Fachbereich LSBTI
Sauer, Arn u. a. (2015): Geschlechtliche Vielfalt. Begrifflichkeiten, Definitionen und disziplinäre Zugänge zu Trans- und Intergeschlechtlichkeiten, Begleitforschung zur Interministeriellen Arbeitsgruppe Inter- & Transsexualität. Hg. BMFSFJ
Coming-out - und dann …?!, Coming-out-Verläufe und Diskriminierungserfahrungen von lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland. Hg. Deutsches Jugendinstitut (2015)
Hamm, Jonas und Sauer, Arn (2014): Perspektivenwechsel. Vorschläge für eine menschenrechts- und bedürfnisorientierte Trans*Gesundheitsversorgung. In: Zeitschrift für Sexualforschung 27; S. 4-30
Radix, Anita und Eisfeld, Justus (2014): Informierte Zustimmung in der Trans*-Gesundheitsversorgung. Erfahrungen eines US-amerikanischen Community Health Center. In: Zeitschrift für Sexualforschung 27; S. 31-43
Vielfalt fördern von klein auf. Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt als Themen frühkindlicher Inklusionspädagogik. Hg. QUEERFORMAT und Sozialpädagogisches Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (2014)
Ghattas, Dan Christian (2013): Menschenrechte zwischen den Geschlechtern, Vorstudie zur Lebenssituation von Inter*Personen. Hg. Heinrich Böll Stiftung Demokratie Band 34
Maria Sabine Augstein (2013): Zur Situation transsexueller Kinder in der Schule vor der offiziellen (gerichtlichen) Vornamensänderung. Hg. Trans-Kinder-Netz e. V.
Schriftenreihe, Nr. 33, Dokumentation der Fachveranstaltung vom 05.12.2012: „Für mich bin ich o.k.“ – Transgeschlechtlichkeit als Thema bei Kindern und Jugendlichen. Hg. Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung, Fachbereich LSBTI
Materialien zu Trans* in Arbeit (allgemeine und zielgruppenspezifische Infomaterialien u. a. zu Empowerment, Empfehlungen und Rechtsexpertise). Hg. Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung, Fachbereich LSBTI
Glossar
Binarität, binär
Binär bedeutet, dass etwas in genau zwei sich gegenseitig ausschließenden Gegensätzen gedacht wird. Also dass es Geschlecht nur entweder als „männlich“ oder „weiblich“ gibt, und jeweils das eine das Gegenteil des anderen darstellt.
Diskriminierung
bezeichnet eine abwertende, benachteiligende, ausgrenzende oder illegitime Ungleichbehandlung aufgrund von tatsächlichen oder zugeschriebenen Gruppenzugehörigkeiten. Das können z. B. Geschlechtsidentität, rassistische Zuschreibungen, Religion, sozialer Status u.v.m. sein.
Dabei ist es egal, ob Diskriminierung absichtlich und mit einem Ziel erfolgt oder Ergebnis von nicht bewusst gemachten Einstellungen oder Haltungen ist. Diskriminierungen sind nicht immer offensichtlich, sondern laufen im Alltag oft subtil und für die Betroffenen nicht sofort erkennbar oder nachweisbar ab.
DSD – Disorders of Sex Development
Der medizinische Begriff DSD – Disorders of Sex Development (Störung der geschlechtlichen Entwicklung), der 2006 als Oberbegriff für verschiedene „intersexuelle Syndrome“ etabliert wurde, unterstellt mit dem Begriff der „Störung“, dass einige Variationen menschlicher Körper normaler und somit wünschenswerter seien als andere. Körper, die nicht als normal angesehen werden, gelten aus dieser Perspektive als „untypisch“ und „gestört“. Als eine Folge dieser Auffassung werden „falsch ausgebildete“ Genitalien bereits kurz nach der Geburt oder im Kleinkindalter operativ „korrigiert“. Aus Sicht von inter* Aktivist*innen ist dies nicht mit den allgemeinen Menschenrechten vereinbar.
Geschlecht
Mit Geschlecht bezeichnet man die jeweilige Ausstattung menschlichen Körper mit primären (alles, was schon bei Geburt da ist, z. B. Klitoris/Penis) und sekundären (alles, was sich in der Pubertät entwickelt, z. B. Haarwuchs, Muskelmasse) Geschlechtsmerkmalen. Im Zweigeschlechtersystem gibt es nur zwei menschliche Geschlechter, nämlich “Mann” und “Frau”, mit bestimmten, klar voneinander getrennten Anordnungen der Geschlechtsmerkmale.
Außerdem besagt das Zweigeschlechtersystem, dass Menschen mit einem sogenannten “männlichen” Körper eine “männliche” Geschlechtsidentität haben, sich also “als Mann” fühlen und Menschen mit einem “weiblichen” Körper eine “weibliche” Geschlechtsidentität bzw. sich “als Frau” fühlen. Es gibt aber intergeschlechtliche Menschen, die ganz andere körperliche Anordnungen haben und transgeschlechtliche Menschen, die z.B. einen normgerechten Körper haben können, aber nicht die normgerechte Geschlechtsidentität dazu.
Geschlechtsidentität
Das innere Wissen und/oder Gefühl, dass man weiblich, männlich, trans*, zwischen der Geschlechtern, jenseits der Geschlechter, weder-noch usw. ist. Die Geschlechtsidentität ist unabhängig vom Körper. Menschen, deren Körper der Norm für eine bestimmte Geschlechtsidentität entsprechen, gehen häufig davon aus, dass beides automatisch zusammengehört (z. B. wenn ein Mensch mit einem Körper, der von seinem Umfeld als “männlich” eingestuft wird, auch eine männliche Geschlechtsidentität hat).
Inter
Inter* (meist mit *) ist ein Begriff, der sich aus der Community entwickelt hat, und der als ein emanzipatorischer und identitärer Überbegriff die Vielfalt intergeschlechtlicher Realitäten und Körperlichkeiten bezeichnet. Der Begriff kommt, wie auch Intergeschlechtlichkeit, aus dem menschenrechtsorientierten Inter-Aktivismus. Inter* ist ein Schirmbegriff für intergeschlechtliche bzw. intersexuelle Menschen, Hermaphroditen, Zwitter und Herms. Das Sternchen (*) steht für die genannten und weitere mögliche Selbstbezeichnungen.
Der Begriff inter* (bzw. intergeschlechtlich) wird verwendet, wenn ein Mensch genetisch (aufgrund seiner Geschlechtschromosomen) und/oder anatomisch (aufgrund seiner Geschlechtsorgane) und/oder hormonell (aufgrund des Mengenverhältnisses der Geschlechtshormone) nicht eindeutig den Normen, die für das weibliche oder männliche Geschlecht festgelegt wurden, entspricht. Man kann auch sagen: Intergeschlechtlichkeit (oder Inter*) bezeichnet Menschen, deren genetische, hormonelle oder körperliche Merkmale weder ausschließlich männlich noch ausschließlich weiblich sind, sondern gleichzeitig typisch für beide oder nicht eindeutig als eins von beiden definiert sind. Diese Merkmale können sich in den sekundären Geschlechtsmerkmalen wie Muskelmasse, Haarverteilung, Brüsten und Statur, in den primären Geschlechtsorganen wie den Fortpflanzungsorganen und Genitalien und/oder in chromosomalen Strukturen und Hormonen zeigen.
Inter* kann [auch] eine Geschlechtsidentität sein, muss aber nicht. Inters* können auch eine männliche, weibliche oder trans* Identität haben.
Intergeschlechtlichkeit, intergeschlechtlich
Ein anderes Wort für Intersex (s. auch Inter*), ins Deutsche übertragen, in der Menschenrechtsbewegung und in Abgrenzung zu den pathologisierenden Begriffen entstanden.
Intersex
International gebräuchlicher Begriff aus dem menschenrechtsorientierten Inter*-Aktivismus. Nicht zu verwechseln mit dem ehemaligen medizinischen englischen Begriff intersexuality/intersexual oder deutsch Intersexualität/intersexuell. Im Augenblick etabliert sich als Bezeichnung auch der Begriff Inter*.
Intersexualität, intersexuell
Medizinischer Sammelbegriff, unter dem verschiedene Erscheinungsbilder und sogenannte Syndrome subsummiert werden. Ursprünglich 1915/16 geprägt von dem Genetiker Richard Goldschmidt um zu betonen, dass auch bei der Ausbildung der menschlichen Geschlechtsmerkmale eine „lückenlose Reihe“ geschlechtlicher Zwischenstufen zwischen „weiblich“ und „männlich“ existiert. Der Begriff wurde 2006 in der medizinischen Begrifflichkeit international durch DSD ersetzt, ist aber in vielen Zusammenhängen immer noch gebräuchlich. Der Begriff intersexuell wird auch von intergeschlechtlichen Menschen als (neutrale) Eigenbezeichnung verwendet.
Norm, Normen, Normierung
Normen legen fest, welche Eigenschaften als „normal“ angesehen werden. In der Sprache und Kunst drückt sich das z. B. darin aus, dass Abweichungen von dem, was als normal angesehen wird, benannt werden, während die „normalen“ Eigenschaften stillschweigend vorausgesetzt werden. Dadurch werden die Normen immer wieder bestätigt. Z. B. wird nicht gesagt: „Der heterosexuelle Bürgermeister“, aber „der schwule Bürgermeister“. Es gibt Normen in Bezug auf verschiedene menschliche Eigenschaften, z. B. Körper, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Hautfarbe, Fähigkeiten. Normierung bedeutet, dass etwas den bestehenden Normen angepasst oder in diese hineingezwungen wird. Normierungen sind nicht „neutral“, sondern bedeuten eine Hierarchisierung, in der die „Abweichungen“ von der Norm als nicht so wichtig betrachtet, ignoriert, abgewertet, bestraft, tabuisiert werden. Auch in der Medizin werden Normen festgelegt, z.B. indem bestimmt wird, welche Genitalien als „normal“ angesehen werden und welche somit auch als nicht-normal und damit krank, gestört und behandlungsbedürftig erachtet werden.
Pathologisierung, pathologisieren
Pathologisierung wird hier im umfassenden Sinn für den Umstand verwendet, dass ein körperliches Erscheinungsbild als krankhaft und gestört gilt, weil es vom medizinisch definierten Normzustand abweicht, ohne dass die betroffene Person ihren Körper als gestört wahrnimmt oder erlebt. Pathologisierung findet u.a. dann statt, wenn über den Kopf der betroffenen Person hinweg ein körperlicher Zustand als behandlungsbedürftig definiert wird, ohne dass dieser Zustand tatsächlich im engen medizinischen Sinn eine akute Gefahr für Leib und Leben darstellt.
Queer
Die zweigeschlechtliche heterosexuelle Norm ablehnend. Als zweigeschlechtliche Norm bezeichnen wir die gesellschaftliche Vorgabe, dass jeder Mensch entweder männlich oder weiblich ist, sowie Vorstellungen davon, welche Eigenschaften mit dem jeweiligen Geschlecht einhergehen. Dabei werden die beiden Geschlechter als Gegensätze angesehen und ein heterosexuelles Begehren vorausgesetzt. Queer wird häufig auch im Hinblick auf Sexuelle Orientierung verwendet und ist dann ein anderes Wort für lesbisch, schwul, bisexuell, pansexuell etc.
Sternchen
Das Sternchen “*” anerkennt und zeigt an, dass körperlich und psychisch nicht nur die Pole “männlich” und “weiblich” existieren, sondern ein ganzes Kontinuum von Geschlecht und Geschlechtsidentitäten. Beispiel: Schüler*innen, Lehrer*innen, Pädagog*innen. Siehe auch Unterstrich.
Stigmatisierung, stigmatisiert
Als Stigma wird bezeichnet, dass eine Eigenschaft auf unerwünschte Weise von dem abweicht, was die Allgemeinheit erwartet. Indem die Allgemeinheit bestimmt, was zu erwarten ist und was entsprechend als Abweichung betrachtet wird und ebenso bestimmt, welche Abweichungen als „unerwünscht“ gelten, werden Individuen, die diese Eigenschaften haben, stigmatisiert. Der ganze Vorgang heißt Stigmatisierung. Mit einer Stigmatisierung gehen Diskriminierungen und weiteres Unrecht einher.
Syndrom
Syndrom bedeutet in der Medizin und Psychologie, dass mehrere Symptome (sogenannte „Krankheitszeichen“) vorliegen. Wenn etwas als Syndrom bezeichnet wird, wird also ausgedrückt, dass der Mensch als „krank“ erachtet wird.
Trans
Oder meistens Trans*. Das Sternchen ist ein Platzhalter für beliebige Endungen. So steht Trans* gleichzeitig für transsexuell, transgender, Transmann, Transfrau, usw. Mit Trans* bezeichnen sich sowohl Menschen, die in einem anderen Geschlecht leben, als ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, als auch Menschen, die sich gar nicht einer Geschlechterkategorie zuordnen, die Geschlechter wechseln oder sich mehreren Geschlechtern zugehörig fühlen. Wichtig ist, dass unter den Begriff Trans* somit sehr unterschiedliche Menschen mit sehr unterschiedlichen Selbstdefinitionen und Biografien fallen, die nicht unbedingt dieselben Erfahrungen teilen oder dieselben Interessen verfolgen.
Transgeschlechtlichkeit
ist ähnlich wie trans* ein bewusst weit gehaltener Begriff, der betonen will, dass es weder vorrangig um Körper (sex) noch um Rolle (gender), sondern um Geschlechtlichkeit in einem weiten ganzheitlichen Sinne geht.
Transgender
Im engeren Sinne (dann oft in Abgrenzung zu -Transsexuellen) Selbst- oder Fremdbezeichnung von Menschen, die sich nicht (nur) mit dem Geschlecht , das ihnen bei Geburt zugewiesen wurde, identifizieren, die dem Zwei-Geschlechter- System kritisch gegenüberstehen und die häufig andere Wege der Geschlechtsveränderung/ -angleichung wählen, als die, die das medizinische TRanssexualitätsmodell vorsieht. Im englischsprachigen Raum wiederum wird der Begriff Transgender häufig als Oberbegriff verwendet, um alle Formen und Möglichkeiten mit zu meinen.
Transidentität
Alternative zum älteren und bekannteren Begriff -Transsexualität, die deutlich macht, dass es sich um eine Frage der Geschlechtsidentität und nicht um eine Frage der Sexualität handelt.
Transition
bezeichnet den Übergang von einer Geschlechtskategorie in eine andere. Der Begriff setzt sich langsam durch, da Begriffe wie „Geschlechtsumwandlung“ oder „Geschlechtswechsel“ suggerieren, eine Person würde erst im Prozess zu dem Geschlecht werden, dass sie empfindet. „Geschlechtsangleichung“ impliziert eine verborgene Wahrheit von Geschlecht („im falschen Körper“), was sich für einige Trans*personen richtig anfühlt und für andere nicht. Man kann zwischen rechtlicher, physisch/medizinischer und sozialer Transition unterscheiden.
Transsexualität
Ein in Recht und Medizin üblicher Begriff für Trans* oder Transgeschlechtlichkeit. Als Selbstbezeichnung wird dieser Begriff zunehmend weniger verwendet, eher von Menschen, die sich eindeutig als dem „Gegengeschlecht“ angehörend erleben. Andere lehnen diesen Begriff wegen seiner Geschichte als medizinsiche und pathologisierende Femdbezeichnung udn seiner Nähe zur psychiatrischen Diagnose ab. Auch die irreführende Nähe zu Sexualität -hier besondes der sexuellen Orientierung, führt zur Ablehnung.
Unterstrich
Der Unterstrich “_” anerkennt und zeigt an, dass körperlich und psychisch nicht nur die Pole “männlich” und “weiblich” existieren, sondern ein ganzes Kontinuum von Geschlecht und Geschlechtsidentitäten. Beispiel: Schüler_innen, Lehrer_innen, Pädagog_innen. Siehe auch Sternchen.
Vielfalt der Geschlechter, Vielfalt von Geschlecht
Auch wenn man bislang in der Schule lernt es gebe nur zwei Geschlechter, nämlich Mann und Frau: Es stimmt nicht. Die Menschheit besteht aus einem Verlauf von körperlichen Geschlechtern und Geschlechtsidentitäten).
Zweigeschlechtersystem
Im Zweigeschlechtersystem gibt es nur zwei menschliche Geschlechter, nämlich “Mann” und “Frau”, mit bestimmten, klar voneinander getrennten Anordnungen der Geschlechtsmerkmale. Außerdem besagt das Zweigeschlechtersystem, dass Menschen mit einem sogenannten “männlichen” Körper eine “männliche” Geschlechtsidentität haben, sich also “als Mann” fühlen und Menschen mit einem “weiblichen” Körper eine “weibliche” Geschlechtsidentität bzw. sich “als Frau” fühlen.
Dieses System ist das, das im Augenblick den meisten von uns beigebracht wurde und wird. Es gibt aber intergeschlechtliche Menschen, die ganz andere körperliche Anordnungen haben und transgeschlechtliche Menschen, die z.B. einen →normgerechten “männlichen” Körper haben können, aber nicht die normgerechte Geschlechtsidentität “männlich” dazu oder einen normgerechten “weiblichen” Körper, aber keine weibliche Geschlechtsidentität.
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