Wissensdatenbank für Berater:innen
Trotzt sorgfältiger Prüfung, übernimmt die Schwulenberatung Berlin, keine Verantwortung für die Richtigkeit externer Inhalte.
Diskriminierungsmerkmale
Diskriminierung nach Lebensbereichen
Wichtiges für die Beratung
Sprache
Dateityp
Becker, Lia, Beyer, Atlanta Ina, Pühl, Katharina (Hg.) (2024): Bite Back. Queere Prekarität, Klasse und unteilbare Solidarität
- Merkmale: Geschlecht ,
- Lebensbereich: Arbeit / Arbeitsmarkt ,
- de
Der Sammelband lotet die Schnittmengen von Klasse, queeren und trans* Lebensweisen aus. Er enthält u.a. autobiographische Erzählungen, Ergebnisse qualitativer Studien, Interviews und theoretische Texte. Ein Schwerpunkt liegt auf den Prekarisierungserfahrungen von trans* Personen. Themen sind z.B. Erfahrungen von Marginalisierung und Pathologisierung im Jobcenter, prekäre Lohnarbeitssituationen und fehlende Sorgestrukturen, etwa beim Zugang zu Gesundheit, Wohnraum, aber auch bei der Prävention vor Gewalt. „Klassenerfahrungen“ werden hier explizit intersektional beleuchtet.
Der Band wendet sich in diesem Zusammenhang gegen eine Trennung von Klassen- und Identitätspolitiken, die in aktuellen politischen (Kulturkampf-)Debatten immer wieder stark gemacht wird. Gegen einen zunehmend autoritären Neoliberalismus wird eine solidarische Umverteilung von Ressourcen eingefordert.
Der Band ist als Open Access verfügbar: https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/sonst_publikationen/open-access_bite-back.pdf
Antidiskriminierungsverband Deutschland (2023): Ergänzungsliste zur AGG-Novellierung
- Beratungsrelevant: Weiterführende Materialien ,
- de
Seit Jahren setzt sich der Antidiskriminierungsverband Deutschland für eine umfassende Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes ein. Die Schwächen des AGG wurden vielfach diskutiert. Zu ihnen gehören u.a. ein zu enger ‚Merkmalskatalog‘, was den Schutz vor Diskriminierung betrifft sowie die Begrenzung der Schutzwirkung auf nur wenige Lebensbereiche. In vielen Fällen und für viele Menschen ist die Durchsetzung der rechtlichen Ansprüche kaum bzw. gar nicht möglich.
Die ‚Ampel-Koalition‘ (2021-2024) hatte eine Reform des AGG geplant. Aus diesem Anlass veröffentlichte der advd eine zivilgesellschaftliche Ergänzungsliste zur 2024 geplanten (bislang weiter ausstehenden) AGG-Novelle vor. Diese Liste wurde in einem mehrstufigen zivilgesellschaftlichen Konsultationsverfahren erarbeitet, an dem sich insgesamt ca. 40 Verbände beteiligten.
Über seine unmittelbare Funktion hinaus gibt das Papier weiter einen detaillierten Überblick über Unzulänglichkeiten und Kritiken der bisherigen gesetzlichen Regelungen. Zugleich liefert es konkrete Änderungsvorschläge.
Adis e.V. (2024): Behinderung und Ableismus-Erfahrungen in der Antidiskriminierungsberatung
- Merkmale: Chronische Erkrankung / Behinderung ,
- Beratungsrelevant: AD-Beratung allgemein ,
- de
Die Broschüre vermittelt praxisnahe Grundlagen zur Antidiskriminierungsberatung im Kontext von Behinderungen und Ableismus-Erfahrungen. Zunächst werden grundlegende Begriffe wie Behinderung und (Formen von) Ableismus sowie einige Rahmenbedingungen für die Reduktion von Barrieren im Beratungskontext erörtert. Die Publikation gibt einen kurzen Überblick, wie sich Antidiskriminierungsberatung von der Sozialberatung für behinderte Menschen unterscheidet; außerdem zu wichtigen Rechtsgrundlagen (z.B. AGG, Bundesteilhabegesetz, UN-Behindertenrechtskonvention).
Beispielhaft werden eine Reihe konkreter Beratungsanfragen dargestellt, z.B. Diskriminierung im (Lehrer_innen-)Referendariat, bei der Bewerbung, durch den Busfahrer bei der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel, bei der Prüfungsgestaltung im Kontext sogenannter Nachteilsausgleiche für Studierende mit Behinderungen etc.
Anschließend werden jeweils fallspezifisch die eingesetzten Interventionen aus der AD-Beratung aufgezeigt. Der Fokus liegt auf Beschwerdebriefen: Mehrere anonymisierte Beispiel-Briefe verdeutlichen, wie dieses Instrument in der Praxis effektiv eingesetzt wird. Kürzer werden (fallspezifische) Möglichkeiten und Grenzen von Vermittlungsgesprächen aufgezeigt – eine ebenfalls häufiger genutzte Interventionsform in der AD-Beratung.
Die Broschüre enthält zudem kompakte Informationen zur Verweisberatung sowie zu weiterführender Literatur.
Wilken, Jenny / dgti (2024): Die Sachlage zum Thema ‚Pubertätsblocker‘ (05.06.2024)
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- Lebensbereich: Gesundheitswesen ,
- de
Das Papier bezieht Stellung in den anhaltenden Debatten um die Verabreichung von Pubertätsblockern an trans* Jugendliche. Zunächst informiert es darüber, was Pubertätsblocker sind und wie sie in der Behandlung von trans* und nichtbinären Jugendlichen eingesetzt werden. Falschinformationen zum Thema, die immer wieder medial verbreitet werden, werden ausgeräumt. Die Publikation klärt darüber auf, wie sicher die Blocker in der Anwendung sind, wie auch über die medizinischen Folgen. In dem Zusammenhang werden auch die gesundheitlichen Risiken erörtert, die daraus entstehen, trans* und nichtbinären Jugendlichen den Zugang zu verweigern. Die Argumentation des Papiers ist mit wissenschaftlichen Erkenntnissen belegt. Darauf kann in Auseinandersetzungen um Diskriminierung sinnvoll verwiesen werden.
Kosiec, Marina, Kroschel, Katharina / Rubicon (2021): Einblick in das Aspec. Informationen zu Aromantik und Asexualität & Hilfestellung zum Coming Out
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- de
Menschen mit aromantischen und asexuellen Orientierungen wird häufig die Legitimität ihres Empfindens abgesprochen. Diskriminierungsrisiken ergeben sich auch durch Unwissenheit oder Ignoranz. Die Publikation macht im „Informationsteil“ die Spektren aromantischer und asexueller Orientierungen (Aspec) sichtbar und klärt darüber auf. Neben der Erörterung von Diskriminierungsrisiken enthält dieser Teil Tipps zum asexuellen oder aromantischen Coming-Out.
Im „Kommunikationsteil“ finden Menschen im Aspec ein interaktives Tool, das sie bei der Gestaltung ihres Coming-Outs unterstützt. Eigene Orientierungen, Erwartungen, Wünsche, Label und Grenzen können so ausgelotet und aufgezeigt werden. Das Tool ist als Leitfaden für angemessenes Verhalten in Coming-Out Situationen nutzbar; zugleich kann es potenziell unangebrachte Verhaltensweisen der Gegenüber veranschaulichen.
Das Material eignet sich gut zur Sensibilisierung, auch ggf. in Diskriminierungssituationen.
Schwulenberatung Berlin (2020): Rechtliche Expertise. Zugang zu trans*spezifischen medizinischen Leistungen für Personen im Asylverfahren
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- Lebensbereich: Flucht und Migration ,
- de
Geflüchtete trans* Personen, die in Deutschland eine medizinische Transition anstreben, stehen vor zahlreichen Hürden: In einem laufenden Asylverfahren besteht nach dem Asylbewerberleistungsgesetz nur ein eingeschränkter Zugang zu Gesundheitsleistungen. Dieser muss in manchen Bundesländern zudem aufwändig beantragt werden. Trans*gesundheitsversorgung wird vor diesem Hintergrund häufig verweigert.
Die Expertise analysiert die rechtliche Situation von trans* Personen im Asylverfahren. Die Autor_innen kommen zum Schluss, dass Personen auch schon während eines Asylverfahrens ein Recht auf vollen Zugang zu trans*spezifischer medizinischer Versorgung haben. Dazu interpretieren sie nicht nur deutsche Gesetze, sondern auch die Europäische Menschenrechtskonvention und die Grundrechtecharta und legen diese Texte entlang der Leitfrage aus.
Die Lektüre der Broschüre ist voraussetzungsvoll. Rechtliches Hintergrundwissen ist zum Verständnis hilfreich. Interessant könnte das Material z.B. im Rahmen strategischer Prozessführung sein.
Prasad, Nivedita, Muckenfuss, Katrin, Foitzik, Andreas (Hg.) (2020): Recht vor Gnade. Bedeutung von Menschrechtsentscheidungen für eine diskriminierungskritische (Soziale) Arbeit
- Merkmale: Rassismus und/oder ethnische Zuschreibung ,
- de
Verschiedene nationale und internationale Gesetzgebungen ächten Diskriminierung. Zahlreiche Urteile, Entscheidungen von EU- und UN-Gremien verhalfen Menschen, die sich gegen Diskriminierung wehrten, zu ihrem Recht. Dadurch wurden auch in Deutschland verpflichtende Standards gesetzt. Die Urteile und Entscheidungen sind jedoch schwer zugänglich und daher wenig bekannt.
Im ersten Teil dieser Open Access-Publikation werden 20 menschenrechtsrelevante Entscheidungen vor nationalen und internationalen Gerichten aufbereitet. Der Schwerpunkt liegt auf rassistischer Diskriminierung (z. B. Racial Profiling, rassistische Einlasskontrollen, Zugang zu Wohnen, Arbeit und Dienstleistungen).
Die Urteile und Entscheidungen werden in ihrer Relevanz für diskriminierungskritische (soziale) Arbeit diskutiert. Die Autor_innen wollen dadurch Praktiker_innen im Feld auch dazu anregen, eigene Fälle der (strategischen) Prozessführung anzustreben.
Die Beiträge im zweiten Fall erläutern diese Strategie umfassend und mit Bezug zu konkreten Kampagnen. Thematisiert werden dabei etwa die „Eignung“ von Fällen für strategische Prozessführung, die Bedeutung und der Aufbau strategischer Partnerschaften, Finanzierung und Erfolgsbewertung, rechtliche Handlungsoptionen oder Ombudschaft als Möglichkeit der Konfliktlösung außerhalb rechtlicher Auseinandersetzungen.
Auch Antidiskriminierungsberater_innen erhalten hier einen interessanten und gut aufbereiteten Einblick in strategische Prozessführung als fallübergreifendes Instrument der Antidiskriminierungsberatung.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2017): Musterschreiben Dienstaufsichtsbeschwerde (zum Ausfüllen am PC) . In: Handbuch Rechtlicher Diskriminierungsschutz
- Beratungsrelevant: AD-Beratung allgemein ,
- de
Das Musterschreiben dient als Vorlage für die Formulierung einer Dienstaufsichtsbeschwerde. Letztere ist ein rechtlich anerkanntes Instrument zur Rüge von Amtsträger_innen, die ihre Dienstpflicht verletzen. Amtsträger_innen sind Beamt_innen und Arbeitnehmer_innen öffentlicher Verwaltungen und Behörden, z.B. Polizei, Jobcenter etc.
Die Dienstaufsichtsbeschwerde bietet eine Möglichkeit, gegen Diskriminierung durch Amtsträger_innen vorzugehen. Das Muster kann ggf. direkt an Ratsuchende weitergegeben werden. Berater_innen, die Ratsuchende bei der Anfertigung einer solchen Beschwerde unterstützen, dient es ebenfalls als hilfreiche Vorlage (siehe dazu auch das Material „Ausfüllhilfe zum ‚Musterschreiben einer Dienstaufsichtsbeschwerde‘“ in dieser Wissensdatenbank).
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2017): Ausfüllhinweise zum „Musterschreiben einer Dienstaufsichtsbeschwerde“. In: Handbuch Rechtlicher Diskriminierungsschutz
- Beratungsrelevant: AD-Beratung allgemein ,
- de
Eine Dienstaufsichtsbeschwerde ist ein rechtlich anerkanntes Instrument zur Rüge von Amtsträger_innen, die ihre Dienstpflicht verletzen. Amtsträger_innen sind Beamt_innen und Arbeitnehmer_innen öffentlicher Verwaltungen und Behörden, z.B. Polizei, Jobcenter etc.
Das Material liefert eine Ausfüllhilfe für die Anfertigung einer Dienstaufsichtsbeschwerde. Ein Fragenkatalog soll dabei helfen, den diskriminierenden Sachverhalt nachvollziehbar darzustellen (siehe dazu auch das Material „Musterschreiben Dienstaufsichtsbeschwerde“ in dieser Wissensdatenbank). Die Ausfüllhilfe ist sowohl für Ratsuchende wie auch für Berater_innen hilfreich, die ggf. bei der Anfertigung unterstützen.
sbgg.info (2024): Leitfaden für Erklärungsberechtigte
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- de
Die Webseite sbgg.info gibt einen ausführlichen Überblick zum neuen Selbstbestimmungsgesetz und den Verfahren zur Änderung von Geschlechtseintrag und Vornamen. Der „Leitfaden für Erklärungsberechtigte“ enthält eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für Menschen, die ihren Geschlechtseintrag und Vornamen nach dem neuen Gesetz ändern wollen. Er erläutert Einzelheiten des Prozederes sowie entstehende Kosten. Im Detail wird erklärt, was Personen tun können, wenn das Standesamt die Änderung nicht annimmt.
Außerdem enthalten: Zahlreiche Zusatzinformationen, u.a. für Kinder und Jugendliche (verschiedener Altersgruppen), für Menschen mit gesetzlicher Betreuung (geschäftsfähig und nicht geschäftsfähig), Menschen, die nicht schreiben, lesen oder sprechen können und für Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit.
Der Leitfaden ist sowohl für Betroffene als auch für Berater_innen eine wichtige Orientierungshilfe und kann ggf. in der Beratung direkt weitergegeben werden.
Chernivsky, Marina, Lorenz-Sinai, Friederike (2022): Perspektivendivergenz in der Antizipation und Einordnung antisemitischer Gewalt im Kontext Schule
- Merkmale: Religion oder Weltanschauung ,
- Lebensbereich: Schule ,
- de
Der Artikel thematisiert die Wahrnehmung von Antisemitismus im Schulkontext aus Sicht unterschiedlicher Akteur_innen (primär Lehrkräfte, betroffene Schüler_innen und Eltern). Die Autor_innen beobachten eine „Perspektivendivergenz“, die den Umgang damit sowie Präventionsstrategien prägen. Diese Divergenz und die Beobachtung einer fehlenden Auseinandersetzung mit dem real existierenden, strukturellen und alltäglichen Antisemitismus der Gegenwart wird zum Ausgangspunkt einer kritischen Befragung konkreter Handlungskonzepte. Deutlich wird ein fehlendes Bewusstsein für die Erfahrungen und konkreten Diskriminierungsrisiken Betroffener sowie ein Mangel auf Seiten der Schulen, die eigene Verantwortung stärker aktiv wahrzunehmen und zu gestalten.
Das Material kann in der Auseinandersetzung mit schulischen Akteur_innen hilfreich sein. Es regt zu einer kritischen Hinterfragung bestehender Konzepte und Strategien im Umgang mit Antisemitismus an und fokussiert dabei die Betroffenenperspektive, zu deren Stärkung es beitragen will.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2019): Diskriminierung an Schulen erkennen und vermeiden – Praxisleitfaden zum Abbau von Diskriminierung in der Schule
- Lebensbereich: Schule ,
- de
Die Broschüre bietet einen umfassenden Überblick zu Formen, Ebenen, Risiken und Auswirkungen von Diskriminierung im Schulkontext. Diese werden anhand zahlreicher konkreter Situationen verdeutlicht. Anschließend diskutiert das Material, wie Schulen konkret aktiv werden können – und müssen – um Schüler_innen, Lehrkräfte und Personal vor Diskriminierung zu schützen. Die Handlungsempfehlungen umfassen etwa Befragungen, die Untersuchung von Regeln und Routinen, von Unterrichtsmaterialien oder -inhalten. Weiter diskutiert werden Präventionsmöglichkeiten (z.B. Trainings für Lehrer_innen und Schüler_innen, Überarbeitung der Schulordnung etc.); und schließlich Möglichkeiten der Intervention im Diskriminierungsfall.
Schulen erhalten hier eine kompakte, praxisnahe Anleitung, wie sie ihre Strukturen so verändern können, dass Diskriminierungen angemessen begegnet werden kann. Nicht zuletzt wird aufgezeigt, wie Antidiskriminierungsmaßnahmen langfristig verankert werden können.
Das Material ist eine hilfreiche Ressource, um mittel- und langfristige Veränderungsprozesse in Schulen anzustoßen. Im Diskriminierungsfall können Schulen ihre Handlungsmöglichkeiten kritisch aufgezeigt und diese so stärker in die Verantwortung genommen werden.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2024): AGG. Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz
- Beratungsrelevant: AD-Beratung allgemein ,
- de
Der Gesetzestext des AGG für Berater_innen zum Nachlesen.
Adis e.V. (2024): Transgeschlechtlichkeit in der Antidiskriminierungsberatung
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- Beratungsrelevant: AD-Beratung allgemein ,
- de
Die Broschüre vermittelt praxisnah wichtige Grundlagen zur Antidiskriminierungsberatung von trans* Personen. Dazu nimmt sie eine hilfreiche Unterscheidung zwischen trans* Beratung allgemein (in der Diskriminierung regelmäßig Thema ist) und dem spezifischeren Format Antidiskriminierungsberatung vor. Sie geht auf einige zentrale rechtliche Grundlagen ein. Anschließend werden Beispielfälle aus der Beratungspraxis (u.a. Misgendern durch Therapeut_in, Verweigerung der Ausstellung von Zeugnissen und Urkunden auf den richtigen Namen) sowie jeweils konkret eingesetzte Interventionen aus der AD-Beratung aufgezeigt. Im Fokus stehen Beschwerdebriefe und Vermittlungsgespräche. Mehrere Beispiel-Beschwerdebriefe verdeutlichen, wie dieses Instrument in der Praxis effektiv eingesetzt wird. Weitere Schwerpunkte bilden die Bedeutung von Dokumentation und Statistiken trans*-bezogener Diskriminierung sowie das Thema. Verweisberatung.
Das Material ist besonders für Berater_innen, die ihr Angebot in Richtung Antidiskriminierungsberatung für trans* Personen weiterentwickeln möchten, eine wertvolle Handreichung.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2018): Protection against Discrimination in Germany. A Guide for Refugees and New Immigrants
- Beratungsrelevant: Rund um die Beratungsarbeit ,
- en
Die Broschüre in englischer Sprache wendet sich an Migrant_innen und Menschen mit Fluchtgeschichte, die neu in Deutschland sind. Ziel ist es, sie besser vor Diskriminierung zu schützen und ihnen eine Ressource an die Hand zu geben, die sie dabei unterstützt, ihr Recht auf Gleichbehandlung durchzusetzen. Eingangs wird Diskriminierung im rechtlichen Sinne erklärt. Zahlreiche Beispiele beleuchten anschließend alltägliche Diskriminierungsrisiken und –situationen: etwa im Job, bei Behörden, bei der Wohnungssuche oder der Eröffnung eines Bankkontos. Das Material zeigt Betroffenen ihre Rechte auf und erklärt, wie sie sich im Diskriminierungsfall wehren können.
Das Material kann eine hilfreiche Ressource in der AD-Beratung sein und ggf. direkt an Ratsuchende weitergeleitet werden.
LADS Berlin: Tipps für Trans*Menschen in Leichter Sprache
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- Lebensbereich: Arbeit / Arbeitsmarkt ,
- Leichte Sprache
Die Broschüre in Leichter Sprache informiert trans* Menschen über ihre Rechte bei Diskriminierung im Bereich Arbeit. Betroffene werden so darin gestärkt, ihre Rechte wahrzunehmen. Konkret erklärt werden etwa: Grundzüge des Allgemeinen Gleichheitsgesetzes, die Rechte von trans* Arbeitnehmer_innen am Arbeitsplatz, die Pflichten von Arbeitgeber_innen und die Möglichkeiten Betroffener, gegen Diskriminierung vorzugehen.
Das Material kann eine hilfreiche Ressource in der Beratung sein und z.B. direkt an Ratsuchende weitergeleitet werden.
LSVD Berlin-Brandenburg (2015): Mobbing an der Schule wegen der sexuellen Identität. Hier steht, was das ist. Und was ihr dagegen tun könnt (Leichte Sprache )
- Merkmale: Bisexualität / Pansexualität ,
- Lebensbereich: Schule ,
- Leichte Sprache
Die Broschüre in Leichter Sprache thematisiert Mobbing aufgrund der sexuellen und von Transidentität im Schulkontext. Schüler_innen erfahren, an wen sie sich wenden können, wenn sie selbst betroffen sind oder Mobbing bei anderen beobachten. Problematisiert wird auch, wenn Schüler_innen selbst andere mobben.
Ggf. kann das Material eine Ressource im Beratungsprozess sein, das Berater_innen bspw. an Ratsuchende weiterleiten können.
Schwulenberatung Berlin: Flyer der Inter* Trans* Beratung in Leichter Sprache
- Merkmale: Chronische Erkrankung / Behinderung ,
- Beratungsrelevant: AD-Beratung allgemein ,
- Leichte Sprache
Der Flyer der Inter* Trans* Beratung der Schwulenberatung Berlin kommuniziert die Angebote der Beratungsstelle in Leichter Sprache. Er ist ein Praxisbeispiel für Öffentlichkeitsarbeit, die auf den Abbau von Barrieren beim Zugang zu Beratung zielt.
Antidiskriminierungsverband Deutschland (2024): Handreichung. Rechtsdienstleistung in der Antidiskriminierungsberatung
- Beratungsrelevant: AD-Beratung allgemein ,
- de
Antidiskriminierungsberatung umfasst regelmäßig auch rechtliche Beratung. Die wichtigste rechtliche Grundlage bildet das AGG. Rechtliche Dienstleistungen dürfen jedoch in der Regel nur von Jurist*innen erbracht werden. Nur in Ausnahmefällen ist dies auch Nichtjurist*innen gesetzlich erlaubt. Dies regelt in Deutschland das Rechtsdienstleistungsgesetz (RDG). Welche Konsequenzen hat dieser Umstand für die Praxis von Antidiskriminierungsberater_innen? Die Handreichung vermittelt einen Überblick zu den rechtlichen Vorgaben des RDG. Sie klärt darüber auf, welche Tätigkeiten in der AD-Beratung als Rechtsdienstleistungen im Sinne des RDG einzustufen sind unter welchen Voraussetzungen sie ausnahmsweise erbracht werden dürfen. Beratungsstellen erhalten so hilfreiche Orientierung, wie sie die rechtlichen Vorgaben in die eigene AD-Beratungspraxis umsetzen können.
trans*support (Hg.) (2024): Transfeindlichkeit und transspezifische Diskriminierung
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- de
Die Broschüre sensibilisiert für die Themen Trans*feindlichkeit und trans*spezifische Diskriminierung und ordnet beides zugleich kritisch in den Rahmen gesellschaftlicher Machtverhältnisse ein. Ihr voraus ging eine anonyme Umfrage unter trans* Personen in Schleswig-Holstein. Ihre Antworten flossen in die Texte ein. Zunächst werden grundlegende Konzepte (z. B. Trans*identität, Cis- und Heteronormativität etc.) und Verständnisse von Diskriminierung sowie Trans*feindlichkeit eingeführt. Ein eigener Beitrag thematisiert die Situation von Inter*.
Die Broschüre zeigt dann ausführlich verschiedene Formen, Felder und Kontexte auf, in denen trans* (alltäglich) Diskriminierung und Marginalisierung erfahren. Konkret werden sie über anschauliche, anonymisierte Fallbeispiele, die vielgestaltige und leider viel zu häufig normalisierte Formen von Trans*diskriminierung beschreiben.
Themen sind etwa strukturelle Diskriminierung im Gesundheitswesen, Trans*feindlichkeit in Teilen feministischer Bewegung und Marginalisierung in LSBTIQ-Zusammenhängen; Diskriminierungsformen wie Exotisierung, Leugnen von Trans*feindlichkeit, Lächerlich-Machen oder Nicht-Ernst-Nehmen von Trans*identität (z.B. Annahmen von „trans* als Phase“) und mehr. Die Broschüre geht auch auf die psychischen Folgen von trans*spezifischer Diskriminierung und Trans*feindlichkeit ausführlich ein.
Diskutiert werden zugleich Ansätze und Strategien, um (besser) gegen Diskriminierung vorzugehen. Dazu gehören u.a. konkrete Vorschläge, wie Institutionen, Arbeitgeber_innen oder Vereine aktiv dafür sorgen können, dass sich trans* Personen willkommen(er) fühlen. Aber auch das Konzept der „Verbündetenschaft“, praktische Übungen zur Selbstbehauptung und –verteidigung oder Informationen zur Erstattung von Anzeigen.
Schwulenberatung Berlin (2022): Expertise: Inter* und Alter(n) – erste Handlungsempfehlungen für Berlin. von Luan Pertl
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- de
Die Expertise „Inter* und Alter(n)“ von Luan Pertl untersucht die Situation älterer intergeschlechtlicher Menschen in Berlin. Sie beleuchtet die Herausforderungen, die ältere inter* Personen in Bezug auf Teilhabe, Gesundheit und Pflege erleben. Häufig fehlen spezifische Unterstützungsangebote, und inter* Seniorinnen sehen sich weiterhin Diskriminierungen ausgesetzt. Die Expertise formuliert Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Lebensqualität und zur Schaffung geeigneter Strukturen für inter* Personen im Alter.
Schwulenberatung Berlin (2021): Expertise: „Trans* Senior*innen in Berlin – Wo stehen wir heute und wo soll es hingehen?“ von Max Appenroth
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- de
Die Expertise „Trans* Seniorinnen in Berlin“ von Max Appenroth untersucht die Situation älterer trans* Personen in Berlin. Sie beleuchtet Herausforderungen wie Diskriminierung, mangelnde Teilhabe und fehlende Unterstützung im Pflege- und Gesundheitssystem. Die Expertise zeigt auf, dass viele trans* Seniorinnen in Berlin Ängste vor Ausgrenzung haben und spezifische Bedarfe oft nicht berücksichtigt werden. Abschließend werden Empfehlungen zur Verbesserung der Lebensqualität und Inklusion von trans* Menschen im Alter gegeben.
Schwulenberatung Berlin (2022): Vielfalt in der Pflege. Ein Praxis-Leitfaden für stationäre und ambulante Dienste
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- Lebensbereich: Pflege ,
- de
Der Praxisleitfaden der Schwulenberatung Berlin bietet umfassende Anleitungen zur Inklusion sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in der Pflege. Er richtet sich an stationäre und ambulante Pflegesettings sowie Hospize und zielt darauf ab, eine diversitätssensible Pflege zu fördern, die den spezifischen Bedürfnissen von LSBTI*-Personen gerecht wird. Der Leitfaden basiert auf dem Modellprojekt „Qualitätssiegel Lebensort Vielfalt®“ und bietet praktische Tipps zur Schaffung einer diskriminierungsfreien Umgebung in Pflegeeinrichtungen.
Obernauer, Eva (2024): Qualitätssiegel Lebensort Vielfalt®. Diversitätssensible Versorgung auch am Lebensende. In: Hospizdialog NRW
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- Lebensbereich: Pflege ,
- de
Der Artikel von Eva Obernauer in Hospizdialog NRW thematisiert das Qualitätssiegel Lebensort Vielfalt®, das seit 2017 auf diversitätssensible Pflege, Versorgung und Begleitung für LSBTI*-Personen fokussiert, auch am Lebensende. Es zielt darauf ab, sichere, diskriminierungsfreie Räume in Pflegeeinrichtungen und Hospizen zu schaffen. Aufgrund der spezifischen Bedürfnisse von LSBTI*-Menschen minimiert das Programm Minderheitenstress und fördert eine identitätsbejahende Versorgung. Eine externe Evaluation bestätigt positive Effekte auf Pflegequalität und Arbeitsatmosphäre. 2023 wurde das Programm um (post‑)migrationssensible Pflege und Intersektionalität erweitert.
Bildungsstätte Anne Frank (2022): Wie gleich ist gleich? LSBTIQAA – eine Bestandsaufnahme
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- de
Das Themenheft bietet eine Bestandsaufnahme zur Umsetzung und gesellschaftlichen Akzeptanz der Gleichstellung von LSBTIQAA. Zunächst werden die Identifizierungen, die das Akronym LSBTIQAA zusammenbringt, einführend erklärt. Anschließend rücken aktuelle Diskussionen und Streitpunkte in Kultur, Politik und Gesellschaft sowie auch innerhalb der Communities in den Fokus. Kritisch hinterfragt wird dabei u.a., wie flexibel die Normen um beispielsweise Ehe, Familie, Geschlecht und Körper heute tatsächlich geworden sind. Reflektiert wird auch das Verhältnis von LSBTIQA und Religion. Weiter rücken aktuelle Artikulationen von Queer- und Trans*feindlichkeit in den Fokus, z. B. die rhetorischen Strategien von TERFs (trans exklusive Radikalfeminist_innen), von christlich-fundamentalistischen bis rechtsradikalen Akteur_innen, etwa um geschlechtersensible Pädagogik. Ausführlicher widmen sich einige Beiträge aber auch Diskriminierung innerhalb der Communities – etwa in Form von Sexismen und Rassismen.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2017): Preisdifferenzierung nach Geschlecht. Forschungsbericht
- Merkmale: Geschlecht ,
- de
„Gender-Pricing“ bedeutet, dass im Prinzip vergleichbare Produkte oder Dienstleistungen zu ungleichen, geschlechtsspezifischen Preisen erhältlich sind (z. B. Friseur_innenbesuch, Kosten für Einwegrasier etc.). Die Studie untersucht das Produkt- und Dienstleistungsangebot in Deutschland nach geschlechtsspezifischen Produktvarianten. Abgebildet wird, inwieweit Preisdifferenzierung nach Geschlecht zu systematischen finanziellen Benachteiligungen führt. Die Studie enthält eine rechtliche Bewertung von „Gender-Pricing“. Die Anwendbarkeit des AGG in Hinblick auf Produkte und Dienstleistungen in Deutschland sowie konkrete Handlungsoptionen werden aufgezeigt.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2024): Grenzen setzen. Was kann ich bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz machen? Leichte Sprache (7. Auflage)
- Merkmale: Geschlecht ,
- Lebensbereich: Arbeit / Arbeitsmarkt ,
- de
Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist verboten. In diesem Faltblatt wird in Leichter Sprache erklärt, was sexuelle Belästigung bedeutet. Es steht darin, was das Gesetz dazu sagt und was nicht erlaubt ist. Der Chef oder die Chefin muss die Mitarbeitenden vor sexueller Belästigung schützen. Das Faltblatt erklärt, was der Chef oder die Chefin tun muss. Es wird auch erklärt, was man tun kann, wenn man sich am Arbeitsplatz sexuell belästigt fühlt.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2019): Umgang mit sexueller Belästigung am Arbeitsplatz – Lösungsstrategien und Maßnahmen zur Intervention
- Merkmale: Geschlecht ,
- Lebensbereich: Arbeit / Arbeitsmarkt ,
- de
Die umfangreiche Studie erfasst die Perspektive derer, die von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz betroffen sind sowie ihrer betrieblichen Umfelder. Einbezogen wird auch die Situation in Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Empirisch werden Informationen für das erfolgreiche Vorgehen gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz gewonnen, die mit einer Analyse von Rechtsfällen und einschlägiger Literatur verbunden werden. Auf Basis der Auswertungen entwickeln die Autor_innen effektive Präventionsmaßnahmen und praxisnahe Handlungsempfehlungen für Betroffene, Arbeitgeber_innen, Unterstützungsstrukturen, Gesetzgebung und Politik.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2024): Was tun bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz? Leitfaden für Beschäftigte, Arbeitgeber*innen und Betriebsräte (11. Auflage)
- Merkmale: Geschlecht ,
- Lebensbereich: Arbeit / Arbeitsmarkt ,
- de
Der Leitfaden richtet sich an Betroffene, Arbeitgeber_innen, Personal- und Betriebsräte und Menschen, die sexuelle Belästigung beobachten. Zunächst wird - auch im rechtlichen Sinn - definiert, was sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist und in welchen Formen sie auftritt. Rechtliche und weitere Möglichkeiten werden aufgezeigt, wie Betroffene gegen Belästigung am Arbeitsplatz vorgehen können, was dabei zu beachten ist, wo sie Hilfe und Beratung finden. In diesem Zusammenhang erörtert der Leitfaden auch Schutzpflichten, Präventions- und Sanktionsmöglichkeiten von Arbeitgeber_innen sowie Aufgaben und Pflichten des Betriebsrats.
Amadeu Antonio Stiftung (2021): Frauenhassende Online-Subkulturen. Ideologien – Strategien – Handlungsempfehlungen
- Merkmale: Geschlecht ,
- de
Die Handreichung gibt einen Überblick über frauenfeindliche Online-Subkulturen wie z. B. Incels, Pick Up-Artists und maskulinistische Gruppen. Oft weisen solche Netzwerke Überschneidungen zum Rechtsextremismus auf und wirken zugleich in bürgerliche Kreise.
Die Publikation analysiert Frauen- und Geschlechter(-rollen)bilder innerhalb solcher Kulturen. Fokussiert wird vor allem auf Sprachgebrauch, übliche Narrative und die wichtige Bedeutung von Memes. Aufgezeigt wird, wie sich (rechtsextremer) Frauenhass konkret auf Image Boards, in Foren, Telegram- oder Chatgruppen artikuliert und wie dadurch rechtsextreme Ideologien transportiert werden. Das Material zeigt zudem Handlungsstrategien (auch digital), die geeignet sind, um gegen Frauenhass im Netz vorzugehen.
Antidiskriminierungsberater_innen erhalten vor allem einen wichtigen, kompakten Überblick zu dem noch vergleichsweise wenig beleuchteten Problemfeld. So können etwa gängige Codes und Narrative besser erkannt und ihre diskriminierenden, Gewalt verherrlichenden Bedeutungen entschlüsselt werden.
Schwulenberatung Berlin (2021): Lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und inter* Menschen in ihrer Praxis – ein Ratgeber
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- Lebensbereich: Gesundheitswesen ,
- de
Das primär an Ärzt_innen gerichtete Material vermittelt grundlegendes Wissen zur Frage, wie diese ihre Leistungen LSBTI*-sensibel gestalten und weiterentwickeln können. Neben einer Einführung zu Diskriminierung und ihren Auswirkungen auf die Gesundheit von LSBTI* erhalten Mediziner_innen praxisrelevante, rechtliche und wissenschaftliche Informationen, die sie befähigen, in ihrem Berufsalltag gesundheitsfördernd(-er) und diskriminierungssensibler zu handeln. Enthalten ist auch eine Checkliste, die u.a. die Bereiche „Leitbild/Außenwahrnehmung“, „Sprache“, „Haltung/Wissen“, „Antidiskriminierungsarbeit“ und „Räumlichkeiten“ enthält. Mit Hilfe der Liste können sukzessive Schritte hin zu einer diskriminierungsärmeren medizinischen Versorgung umgesetzt werden.
In der Antidiskriminierungsberatung im LSBTIQ*-Kontext ist die Ressource ggf. in der Auseinandersetzung mit Ärzt_innen/Praxen hilfreich.
Bundesverband Trans* e.V. (2024): Praxistipps. Alles Wissenswerte zu: Geschlechtsangleichenden Maßnahmen und Kostenträgern, Anträge, Widerspruchs- und Beschwerdemöglichkeiten, Inklusive Beispielschreiben zum Download – Überarbeitete Version 2024
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- Lebensbereich: Gesundheitswesen ,
- de
Der Ratgeber richtet sich an Menschen, die eine medizinische Transition anstreben. Die Übernahme der Kosten, die in diesem Prozess anfallen, müssen sie häufig erst erstreiten. Hier erhalten sie umfassende Orientierung und Unterstützung. Das Kostenübernahmeverfahren, Fristen und was Betroffene tun können, wenn die Krankenkasse diese nicht einhält, werden ebenso erörtert wie Widerspruchs- und Klageverfahren sowie Beschwerdemöglichkeiten, wenn Behandlungen abgelehnt werden. Häufige Problemfelder werden behandelt, z. B.: Psychotherapiesuche bei freien Therapeut_innen, Epilation, OPs, die Situation nicht-binärer Personen oder Fertilität und Kinderwunsch. Auch der Umgang mit Gutachten, Zugang zu Beratungskosten- und Prozesskostenhilfe werden erläutert. Der Ratgeber enthält wichtige Urteile und Links zu Beispielschreiben, die in den Auseinandersetzungen für Betroffene enorm hilfreich sind. Antidiskriminierungsberater_innen können die Ressource sowohl für die eigene Arbeit nutzen wie auch Ratsuchende darauf verweisen.
Die Aussagen sind vorbehaltlich des BSG-Urteils vom Oktober 2023 und ersetzen keine Rechtsberatung.
Schwulenberatung Berlin (2022): Tips gegen Risiken und Nebenwirkungen von Diskriminierung in der Psychotherapie und bei stationären Aufenthalten
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- Lebensbereich: Gesundheitswesen ,
- de
Die Broschüre richtet sich an LSBTI*, die Diskriminierung im Gesundheitssystem erfahren. Sie unterstützt bei der Suche nach queer- und trans*-sensibler Psychotherapie, der Gestaltung von stationären Aufenthalten und solchen in der Psychiatrie. Erörtert werden jeweils die Hürden, die dabei auftreten können und wie sie sich nehmen lassen. Z.B.: Wo finden LSBTI* im Bedarfsfall Hilfe bei der Therapeut_innensuche? Was ist bei stationären (psychiatrischen), z. B. auch ungeplanten Aufenthalten zu beachten? Wie können sich Betroffene im Diskriminierungsfall wehren? Auch eine Liste mit Beratungs- und Anlaufstellen ist enthalten. Die Broschüre ist für Antidiskriminierungsberater_innen eine hilfreiche Ressource, um LSBTI* im Umgang mit den oft diskriminierenden Strukturen des Gesundheitswesens zu unterstützen.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2011): Mehrdimensionale Diskriminierung – Begriffe, Theorien und juristische Analyse
- Merkmale: Mehrfachdiskriminierung ,
- de
Die Expertise diskutiert, wie mehrdimensionale Diskriminierung auch juristisch verstanden werden kann. Zunächst werden Begriffe wie „mehrfache“, „verstärkende“, „mehrdimensionale“ und „intersektionelle Diskriminierung“ sowie verschiedene Konzepte von Intersektionalität erörtert. Es werden Fragen diskutiert, die diese Konzepte für das Verständnis mehrdimensionaler Diskriminierung aufwerfen. Ferner wird ihre Relevanz für die juristische, beratende und politische Praxis sowie für das Antidiskriminierungsrecht aufgezeigt.
Die Autor_innen der Studie werten kritisch Normtexte der Rechtsprechung sowie die wenigen gerichtlichen Entscheidungen aus, die sich mit mehrdimensionaler Diskriminierung befassen. Abschließend formulieren sie Handlungsempfehlungen für Forschung, Öffentlichkeitsarbeit, Rechtsetzung und Rechtsdurchsetzung.
Humanists International (2023): Freedom of Thought Report
- Merkmale: Religion oder Weltanschauung ,
- en
The Freedom of Thought Report examines the legal and human rights situation for humanists, atheists and the non-religious around the world. The 12th edition of this annual report is themed on the defense of democracy. While the Report shows that humanists are on the front line of democracies globally, it also reveals that they are discriminated against in 186 countries worldwide. Discrimination occurs in various forms, e.g.: state-sanctioned marginalization, harassment or violence against non-religious people; the existence of a state religion; barring non-religious people from holding office; discriminatory funding of religion; making it illegal or difficult to run overtly humanist organizations, etc. In this respect, the report provides a comprehensive and detailed insight into the state of (global) discrimination on the basis of a humanist worldview.
Amadeu Antonio Stiftung (2024): Zivilgesellschaftliches Lagebild Antifeminismus 2023. Dokumentation und Analysen der Meldestelle Antifeminismus
- Merkmale: Geschlecht ,
- de
Anfang 2023 richtete die Amadeu-Antonio-Stiftung die Meldestelle Antifeminismus ein. Damit entstand das erste bundesweite zivilgesellschaftliche Monitoring zu antifeministischen Vorfällen. Im „Lagebild“ werden die Ergebnisse aus der Erfassung geteilt und analytisch aufbereitet. Die Publikation stellt die Arbeit der Meldestelle sowie die Kriterien für die Einordnung als antifeministischer Fall vor. Daran schließt sich der Bericht mit der Auswertung der Fälle an. Dieser gibt einen differenzierten Überblick zum Ausmaß, den vielgestaltigen Erscheinungsformen, Akteur_innen, Betätigungsfeldern, Strategien und Angriffspunkten antifeministischer Akteur_innen. Schlaglichtartig werden auch aktuelle antifeministische Debatten und Entwicklungen beleuchtet. Das sehr gut und tiefgründig aufbereitete Material eignet sich hervorragend zur Sensibilisierung und zum besseren Erkennen von Antifeminismus.
Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen (o. D.): Trans* im Team. Informationen für ein trans* freundliches Teamklima
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- Lebensbereich: Arbeit / Arbeitsmarkt ,
- de
Inhalt: Kurzer, prägnanter Überblick mit Handlungsempfehlungen, wie Arbeitszusammenhänge ein Klima schaffen, in dem sich trans* Kolleg_innen/Beschäftigte wohlfühlen können und respektvoll behandelt werden.
Einordnung: Ggf. eine sinnvolle Ressource, die im Diskriminierungsfall an Ratsuchende und Arbeitgeber_innen weitergegeben werden kann.
Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen (o. D.): Empowerment für Trans* in der Arbeitswelt
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- Lebensbereich: Arbeit / Arbeitsmarkt ,
- Beratungsrelevant: Stärkung Ratsuchender / Resilienz ,
- de
Die Broschüre enthält konkrete Handlungsempfehlungen für Arbeitgeber_innen, -nehmer_innen und –suchende rund um das Thema "Empowerment von trans* Menschen in der Arbeitswelt". Für Antidiskriminierungsberater_innen ist das Material eine wichtige Ressource, die sowohl bei der Unterstützung Betroffener wie auch in der Auseinandersetzung mit Arbeitgeber_innen hilfreich sein kann.
Schwulenberatung Berlin (2018): Inklusion sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in der Pflege. Mit Beispielen aus der pflegerischen Praxis
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- Lebensbereich: Pflege ,
- de
Das Material zeigt, wie eine kultursensible Pflege für LSBTI* in der Praxis aussieht; zudem die Notwendigkeit der Sensibilisierung von Pflegepersonal für Bedürfnisse und Lebensrealitäten der Zielgruppen. Das Qualitätssiegel Lebensort Vielfalt wird vorgestellt. Dieses Siegel erhalten Pflegeeinrichtungen, die sich in einem Qualifikationsprogramm zu Settings einer LSBTI*- und (post-)migrationssensiblen Pflege weiterentwickeln. Das Material sensibilisiert auch Antidiskriminierungsberater_innen für die Situation älterer, pflegebedürftiger LSBTI* und Dynamiken im Pflegesetting. Dies kann etwa in der Auseinandersetzung mit Einrichtungen hilfreich sein.
rubicon (2015): Kultursensible Pflege für Lesben und Schwule. Informationen für die professionelle Altenpflege
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- Lebensbereich: Pflege ,
- de
Rückblickend zeigt das Material ab den 1920er Jahren zunächst den zeithistorischen Kontext auf, der jeweils Lebenserfahrungen älterer Lesben und Schwuler verschiedener Generationen prägt. Hervorgehoben wird, welche Auswirkungen das homofeindliche Klima auf ihre Leben hatte, um so auch ein besseres Verständnis für ihre heutige Situation zu schaffen. Aufgezeigt werden anschließend Anforderungen an eine gute Alterspflege für die Zielgruppe. Schwerpunkte liegen dabei auf Auftrag, Aufgabenbereich und Verantwortung der Pflege. Anhand von best practice-Beispielen erörtert das Material, wie die Umsetzung kultursensibler Pflege gelingt. Es eignet sich daher gut zur Sensibilisierung – auch von Berater_innen – für die Lebenssituation älterer, pflegebedürftiger Schwuler und Lesben.
Koordinierungsstelle der KSL.NRW (2024): KSL Konkret # 4 Vielfalt Pflegen. Praxishandbuch zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in der Pflege. Stand: November 2023
- Merkmale: Chronische Erkrankung / Behinderung ,
- Lebensbereich: Gesundheitswesen ,
- de
Dieses Praxishandbuch fragt, wie die UN-Behindertenrechtskonvention im Gesundheitssystem verwirklicht werden kann. Auf rund 280 Seiten enthält es ausführliche, sehr gut aufbereitete Informationen und vermittelt Elementarwissen u.a. zu den spezifischen Bedürfnissen von Menschen mit Sinnesbehinderungen, mit psychischen und/oder körperlichen Beeinträchtigungen, mit anderen Lernmöglichkeiten sowie Menschen im Autismus-Spektrum.
Was bewirkt jeweils, dass sie sich im Gesundheitssystem wohlfühlen können? Welche (zielgruppengerechten) Formen etwa von Information, Kommunikation und Interaktion braucht es, welche Räume, Perspektiven, Angebote - und wie lassen sie sich umsetzen?
Ergänzt wird das Material um Diskussionsfragen, weiterführende Elemente und Erklärvideos zur barrierefreien Kommunikation. Konzipiert für Menschen in den pflegenden Berufen, ist es auch für Antidiskriminierungsberater_innen eine hilfreiche Ressource zur Sensibilisierung und Orientierung.
Informationsdienst Altersfragen (2016): Anders altern: sexuelle Vielfalt
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- Lebensbereich: Pflege ,
- de
Das Material sensibilisiert (auch Berater_innen) für die Situation von LSBT in pflegerischen Settings. Problematisiert wird der heteronormative Denkrahmen, der Konzepte und Handeln in vielen pflegerischen Einrichtung der Regelversorgung prägt. Im Kontext einer Studie wird Einblick in den queeren „Lebensort Vielfalt“ der Schwulenberatung Berlin, u.a. das Konzept und die (Gestaltungs-)Bedürfnisse seiner Bewohner_innen in Bezug auf Wohnen, Gemeinschaft und Partizipation im Alter gegeben. Vorgestellt wird auch die Frankfurter Initiative Regenbogenpflege, die Träger von Pflegeeinrichtungen für das Thema „LSBTIQ in der Altenpflege“ sensibilisiert. So entsteht ein vielschichtiges Bild des Lebensabschnitts (hohes) Alter an der Schnittstelle zu LSBTI*-Lebensweisen und –Selbstbestimmung.
Hackbart, Marcel (2020): Gesunde Vielfalt pflegen. Zum Umgang mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in Gesundheit, Pflege und Medizin
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- Lebensbereich: Gesundheitswesen ,
- de
Die Publikation sensibilisiert für sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung sowie Vielfalt in medizinischen und pflegerischen Settings. Sie entstand aus der Beobachtung problematischer Interaktionen mit, von Zwangsouting und Pathologisierung von queeren Menschen im Gesundheits- und Pflegebereich. Wie kann stattdessen ein queersensibler, -freundlicher und professioneller Umgang aussehen? Wie können und müssen Akteur_innen und Fachkräfte im Gesundheitswesen die eigene Arbeit dafür umgestalten? In 17 Beiträgen von Gesundheitsfachkräften, Wissenschaftler*innen, Pädagog*innen und Aktivist*innen werden Grundlagen und Handlungsoptionen aufgezeigt.
OII Europe (2019): My Intersex Story. Personal Accounts by Intersex People Living In Europe
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- en
The publication brings together stories from intersex people from various European (and neighboring) countries, e.g. Russia, Austria, the UK and Turkey.
One advantage of these first person accounts is that intersex lives can be told and shared in their heterogeneous complexity.
The publication raises awareness of the social realities for many intersex people, which are imbued with particular power relations and human rights abuses, often characterized by violence and a lack of self-determination in regards to intersex bodies. The medicalization of intersex bodies is a recurring theme in several narratives, e.g. the often unnecessary, painful and mostly non-consensual interventions, as well as the physical and psychological consequences for those affected. The fatal connections between the still (too) seldom questioned “expertise” and authority of doctors, of persistent social cisnormativity, which systematically lead to the “othering” and marginalization of inter* people, particularly also their voices in social discourse, become clear.
However, stories of empowering collectivity, of personal growth and joy are also told. Together, they form a complex, diverse counter-narrative that intervenes precisely in this marginalization, returns the medicalizing gaze and formulates collective, individual truths as a challenge to dominant social knowledge and practice.
The stories are acompanied by illustrations, which portray the "storysharers". Hereby, intersex lives are given a complex, heterogenous, dignified visual representation.
Recht auf Meinungsäußerung für Sexarbeiter_in bestätigt
- Beratungsrelevant: Gerichtsurteile und juristische Datenbanken ,
- de
Ruby Rebelde, Sexarbeiter_in und Antidiskriminierungstrainer_in, war im Mai 2023 vom Verein Sisters e. V., der sich für ein „Sexkaufverbot“ engagiert, für Äußerungen in einem Vortrag abgemahnt worden. Der Verein erwirkte zudem eine einstweilige Verfügung. Nach Berichten der Zeitschrift EMMA hatte Rebelde Sisters e. V. die EMMA und weitere Vereine als „antifeministisch“ und „strukturell antisemitisch“ bezeichnet.
Rebelde ist auch Vorstandsmitglied bei Hydra e. V., einem Verein, der sich für die Rechte von Sexarbeiter_innen einsetzt. Gegen das Urteil von 2023 legte Rebelde Berufung ein. Das Berliner Kammergericht bestätigte schließlich im Mai 2024 das Recht auf freie Meinungsäußerung für Sexarbeiter_innen. Ein schriftliches Urteil liegt aktuell noch nicht vor. Hydra e. V. veröffentlichte eine Pressemitteilung zur Entscheidung des Gerichts.
Belästigung aufgrund der sexuellen Identität am Arbeitsplatz rechtfertigt keine außerordentliche Kündigung
- Beratungsrelevant: Gerichtsurteile und juristische Datenbanken ,
- de
Bei diesem Klagefall beschäftigte sich das LAG Düsseldorf mit der Frage, ob die homofeindliche und den Nationalsozialismus verherrlichende Belästigung eines Gärtners gegenüber seinem schwulen Arbeitskollegen ein hinreichender Grund für eine darauf gestützte, außerordentliche Kündigung sei. In Abwägung der Interessen der Streitparteien befand das Gericht dies als nicht gegeben: Eine Abmahnung des Gärtners sei grundsätzlich ausreichend gewesen, um eine künftige Wiederholung auszuschließen.
https://www.lag-duesseldorf.nrw.de/beh_static/entscheidungen/entscheidungen/sa/0580-20.pdf
Urteil des BAG zur Diskriminierung von trans* Person beim Vorstellungsgespräch
- Beratungsrelevant: Gerichtsurteile und juristische Datenbanken ,
- de
2015 urteilte das Bundesarbeitsgericht zugunsten einer trans* Person, die beim Vorstellungsgespräch bei einer Zeitarbeitsfirma diskriminiert wurde. Mit dem Urteil stellte das BAG fest, dass auch trans* Identität durch das AGG geschützt ist und von den geschützten Merkmalen Geschlecht und sexuelle Identität umfasst wird.
https://www.bundesarbeitsgericht.de/wp-content/uploads/2021/01/8-AZR-421-14.pdf
Trans* Mann als rechtlicher Vater des ehelichen Kindes anerkannt
- Beratungsrelevant: Gerichtsurteile und juristische Datenbanken ,
- de
Ein verheirateter trans* Mann hatte beim Standesamt beantragt, sich als Vater des in der Ehe geborenen Kindes eintragen zu lassen. Das Standesamt verweigerte dies, da er nicht der biologische Vater sei. Das OLG Schleswig-Holstein entschied im Juli 2024 zugunsten des Klägers: Eine biologische Abstammung sei zur Eintragung nicht notwendig. Vater eines Kindes sei stattdessen der Mann, der zum Zeitpunkt der Kindesgeburt mit der Mutter verheiratet sei.
Keine Kostenübernahme geschlechtsaffirmativer Operationen für nicht-binäre Personen
- Beratungsrelevant: Gerichtsurteile und juristische Datenbanken ,
- de
2024 hat das Bundessozialgericht entschieden, dass nicht-binäre Personen bis zum Erlass einer Richtlinie durch den GBA keinen Anspruch auf Kostenübernahme für geschlechtsaffirmative Operationen durch gesetzliche Krankenkassen haben. Nur Personen, die eine Behandlung "bereits begonnen" haben, sollen demnach Vertrauensschutz genießen.
„Dritte Option“ vorm Bundesverfassungsgericht beschlossen
- Beratungsrelevant: Gerichtsurteile und juristische Datenbanken ,
- de
Mit seinem bahnbrechenden Urteil zur notwendigen Erweiterung des Personenstandsgesetzes machte das Bundesverfassungsgericht 2017 deutlich, dass die bisherigen Regelungen nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sind. Das BVerfG entschied, dass neben den Optionen „männlich“ und „weiblich“ ein weiterer positiver Geschlechtseintrag im Gesetz zuzulassen ist: der Personenstand „divers“.
Nicht-binäre Person gewinnt gegen Deutsche Bahn
- Beratungsrelevant: Gerichtsurteile und juristische Datenbanken ,
- de
Eine nichtbinäre Person klagte gegen die Deutsche Bahn. Die Person, die sich weder als männlich noch weiblich definiert, hatte versucht, eine Fahrkarte über das DB-Online-Portal zu kaufen. Voraussetzung dafür ist eine Registrierung, die damals jedoch nur unter den Optionen „männlich“ / „weiblich“ möglich war. Das OLG Frankfurt am Main entschied zugunsten der klagenden Person und sprach dieser eine Entschädigung von 1000 Euro zu.
„Hochzeitsvilla“ muss auch an schwules Paar vermietet werden
- Beratungsrelevant: Gerichtsurteile und juristische Datenbanken ,
- de
Ein schwules Paar wollte eine „Hochzeitsvilla“ mieten. Dies wurde ihm vom Vermieter verweigert, der die Villa selbst bewohnt und sie regelmäßig an Hochzeitspaare vermietet. Als Grund nannte er (sinngemäß), dass für seine Mutter, die ebenfalls dort wohnte, ein schwules Paar wohl nicht zumutbar sei. Dies wertete das Landgericht Köln als Diskriminierung und sprach den Eheleuten eine Entschädigung von 850 Euro pro Person zu.
Diskriminierende Kündigung: Bundesarbeitsgericht stuft symptomlose HIV-Infektion als Behinderung ein
- Beratungsrelevant: Gerichtsurteile und juristische Datenbanken ,
- de
Mit diesem Urteil hat das Bundesarbeitsgericht 2013 eine symptomlose HIV-Infektion als Behinderung anerkannt. In dem Fall ging es um einen Chemisch-Technischen Assistenten, dem wegen seines positiven HIV-Status vom Arbeitgeber gekündigt wurde. Dies wertete das BAG als unzulässige Diskriminierung: Die Kündigung wegen HIV könne demnach einen Entschädigungsanspruch nach sich ziehen, wenn der Arbeitgeber für erstere keine einschlägigen Sachgründe hat.
https://www.bundesarbeitsgericht.de/entscheidung/6-azr-190-12/
Urteilssammlung des LSVD
- Beratungsrelevant: Gerichtsurteile und juristische Datenbanken ,
- de
Umfangreiche Sammlung des LSVD zu Urteilen und Rechtsprechungen, die spezifisch LSBTI* betreffen. Schwerpunkte sind z. B. AGG, Ehe, eingetragene Lebenspartner_innenschaft, Regenbogenfamilien, Asylrecht, Ausländer- und Aufenthaltsrecht, Steuerrecht, HIV und Aids sowie Rechtsprechung im Zusammenhang mit trans* Personen.
Urteilssammlung des Büros zur Umsetzung von Gleichbehandlung e.V.
- Beratungsrelevant: Gerichtsurteile und juristische Datenbanken ,
- de
Auswahl interessanter und beispielhafter Urteile, die auf Grundlage des AGG in den Bereichen Arbeits- und Zivilrecht gefällt wurden, auch Urteile auf verwaltungsrechtlicher Grundlage
https://www.bug-ev.org/themen/recht/urteile-zu-diskriminierung/
Rewis
- Beratungsrelevant: Gerichtsurteile und juristische Datenbanken ,
- de
Kostenloses Rechtsportal. Recherche möglich über Volltextsuche, nach Aktenzeichen oder nach Gericht, an dem das Urteil gefällt wurde. Einige Urteile sind nur einsehbar für Nutzer_innen, die über einen kostenlosen Login-Account verfügen.
openJur
- Beratungsrelevant: Gerichtsurteile und juristische Datenbanken ,
- de
Freie Rechtsprechungsdatenbank. Urteile können nach Aktenzeichen, themenbezogen oder unterteilt nach Rechtsprechung auf Bundesland-, Bundes- sowie EU-Ebene recherchiert werden.
Übersicht: Kostenfrei zugängliche juristische Datenbanken im Netz
- Beratungsrelevant: Gerichtsurteile und juristische Datenbanken ,
Juristische Datenbanken ermöglichen Antidiskriminierungsberater_innen, den aktuellen Stand der Rechtsprechung zu Diskriminierung zu recherchieren. Dieser Link führt zu einer Übersicht kostenfrei verfügbarer Angebote:
https://www.juristischedatenbanken.de/kostenlose-juristische-datenbanken/
Schwulenberatung Berlin/Antidiskriminierungsstelle StandUp (2024): Liste mit weiterführender Literatur zum Thema Diskriminierung(en)
- Beratungsrelevant: Weiterführende Materialien ,
- de
Liste mit weiterführender Literatur zu Diskriminierungen in Bezug auf verschiedene Merkmale und Lebensbereiche; letzter Stand: Juli 2024
Ver.di Bundesverwaltung (2022): Für Solidarität und gute Arbeit. Was tun bei Diskriminierung und rassistischem Mobbing? Eine Handlungshilfe für Aktive im Betrieb
- Merkmale: Rassismus und/oder ethnische Zuschreibung ,
- Lebensbereich: Arbeit / Arbeitsmarkt ,
- de
Inhalte: Definition, Rechtslage und Beispiele für rassistische Diskriminierung im Betrieb; Rechtliche Handlungsmöglichkeiten für Betriebsräte und Gewerkschaften; Unterstützungsmöglichkeiten für Kolleg_innen; Strategien zum Umgang mit rassistischer Diskriminierung am Arbeitsplatz für Betroffene; Hilfen zum Umgang mit Abwehr bei der Thematisierung rassistischer Diskriminierung im Betrieb
Einordnung: Interview, Handlungsempfehlungen, die darauf zielen, rassistischer Diskriminierung am Arbeitsplatz entschieden entgegen zu treten. Ein hoher Prozentsatz der Diskriminierung findet am Arbeitsplatz statt. Berater_innen bietet der Ratgeber hilfreiche (konkrete) Ansätze, um gemeinsamen mit Ratsuchenden Handlungsstrategien entwerfen zu können.
Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Zusammenarbeit mit Netzwerk Leichte Sprache 2022 (2014): Leichte Sprache. Ein Ratgeber
- Beratungsrelevant: AD-Beratung allgemein ,
- de
Inhalte: Regeln für Leichte Sprache, für Tagungen und Treffen, Leichte Sprache fürs Internet. Infos zum Netzwerk Leichte Sprache
Einordnung: Dieser Leitfaden soll Organisationen dabei helfen, ihre Informationen in leichter Sprache zugänglich zu machen. Er enthält hilfreiche Regeln und Praxistipps, wie Fachsprache vereinfacht werden kann. Organisationen können sich bei der Erstellung ihrer Texte an den Empfehlungen orientieren.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2023): Automatisch benachteiligt. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz und der Schutz vor Diskriminierung durch algorithmische Entscheidungssysteme
- Beratungsrelevant: Digitales ,
- de
Das Gutachten untersucht, welchen Schutz das AGG in Bezug auf den Einsatz diskriminierender algorithmischer Entscheidungssysteme (ADM-Systeme) bietet und identifiziert mögliche Schutzlücken.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2024): Zusammenfassung ausgewählter EuGH-Entscheidungen zum Antidiskriminierungsrecht ab dem Jahr 2000
- Beratungsrelevant: Gerichtsurteile und juristische Datenbanken ,
- de
Das AGG überführt vier europäische Gleichbehandlungsrichtlinien in deutsches Recht. Entscheidend für die Interpretation und Weiterentwicklung dieser Richtlinien ist die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH). Die Publikation gibt einen Überblick über die wichtigsten EuGH-Urteile zum Antidiskriminierungsrecht seit dem Jahr 2000.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2022): Ausgewählte Entscheidungen deutscher Gerichte zum Antidiskriminierungsrecht
- Beratungsrelevant: Gerichtsurteile und juristische Datenbanken ,
- de
Die Publikation enthält eine Zusammenstellung ausgewählter Entscheidungen deutscher Gerichte zum Antidiskriminierungsrecht und gibt so einen Überblick zur Entwicklung der Rechtsprechung, an dem sich Antidiskriminierungsberater_innen orientieren können. Die Urteile umfassen Diskriminierungen aufgrund der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters sowie der sexuellen Identität.
LesMigras 2017: Grenzen setzen. Ein Arbeitsbuch
- Merkmale: Bisexualität / Pansexualität ,
- Beratungsrelevant: Stärkung Ratsuchender / Resilienz ,
- de
Inhalt: Broschüre mit ca 50 Seiten als Anleitung zum Thema Grenzen setzen für LSBTIQ*, die z.B. durch Mehrfachzugehörigkeiten oder als besonders marginalisierte Gruppen häufiger Grenzüberschreitungen erleben. Die Broschüre vermittelt Anregungen und Übungen, etwa zum Thema Grenzen spüren und kommunizieren.
Einordnung: Hilfreiches Arbeitsmaterial z.B. im Kontext des Umgangs mit Grenzüberschreitungen oder Mikroaggressionen.
Algorithm Watch (2022): Automatisierte Entscheidungssysteme und Diskriminierung: Ursachen verstehen, Fälle erkennen, Betroffene unterstützen. Ein Ratgeber für Antidiskriminierungsstellen
- Beratungsrelevant: Digitales ,
- de
Inhalt: Ein praktischer Ratgeber mit Übersichten und Beispielen, wo Automatisierte Entscheidungssysteme (ADM) aktuell schon zum Einsatz kommen.
Einordnung: AD-Berater_innen finden in dem Ratgeber Orientierung in Bezug auf Handlungsmöglichkeiten und -strategien, wenn der Verdacht aufkommt, dass eine Diskriminierung im Zusammenhang mit ADM steht.
LIFE Bildung Umwelt Chancengleichheit e. V. (2021): Religion und Glauben. Diskriminierungserfahrungen muslimischer Jugendlicher in Berliner Schulen
- Merkmale: Rassismus und/oder ethnische Zuschreibung ,
- Lebensbereich: Schule ,
- de
Inhalt: Die Publikation fasst Ergebnisse einer Studie zu Diskriminierungserfahrungen muslimischer Schüler_innen im Umgang mit religiöser Vielfalt an Berliner Schulen zusammen.
Einordnung: Hintergrund der Studie bilden regelmäßig eingehende Beratungsbedarfe der Anlaufstelle für Diskriminierungsschutz an Schulen (ADAS) mit religions- und islambezogenen Diskriminierungsfällen, zudem die Ergebnisse einer juristischen Recherche zu (problematischen) religionsbeschränkenden Hausordnungen und durch einzelne Anweisungen von Lehrkräften.
Die quantitative Studie liefert Daten und konkrete Handlungsempfehlungen, an die Berater_innen in der gemeinsamen Entwicklung von Kommunikations- und Handlungsstrategien gegen Diskriminierung im Lebensbereich Schule ggf. sinnvoll anknüpfen können.
LIFE Bildung Umwelt Chancengleichheit e. V. (2020): Schutz vor Diskriminierung an Schulen. Ein Leitfaden für Schulen im Land Berlin
- Lebensbereich: Schule ,
- de
Inhalt: Konzipiert wurde der Leitfaden mit Blick auf Schulleitungen, Lehr- und pädagogische Fachkräfte, Schulaufsichten, Beratungs- und Unterstützungsangebote rund um den Lebensbereich Schule, aber auch Eltern- und Schüler_innen(-vertretungen), zivilgesellschaftliche Organisationen und Mitarbeitende in außerschulischen Bildungskontexten. Der Leitfaden zielt darauf, Diskriminierung im Schulkontext besser zu erkennen und Handlungskompetenzen im Umgang damit zu stärken.
Neben einer allgemeinen Einführung in das Themengebiet zeigt der Leitfaden den rechtlichen und institutionellen Handlungsrahmen im Feld des Diskriminierungsschutzes an Schulen auf (der Fokus liegt dabei auf dem Land Berlin). Handlungsebenen sowie -empfehlungen (anhand konkreter Diskriminierungsfälle) werden ebenfalls diskutiert.
Einordnung: Der Leitfaden dient als Ressource zur Sensibilisierung. Er ist hilfreich für Berater_innen, um gemeinsam mit Ratsuchenden Strategien im Umgang mit Diskriminierungen im Schulkontext zu entwickeln.
LIFE Bildung Umwelt Chancengleichheit e. V. (2013): Diversität in Schulen: Diskriminierung thematisieren, Empowerment fördern und Partizipation stärken
- Merkmale: Lebensalter ,
- Lebensbereich: Schule ,
- de
Inhalt: Thematisiert werden Bildungs- und Chancenungleichheit im Schulsystem. Der Fokus liegt dabei auf Schüler_innen mit einem sogenannten Migrationshintergrund. Diskutiert werden Möglichkeiten des Empowerments, z.B. für Schüler_innen und Eltern, die ethnischen und religiösen Minderheiten angehören, für Muslime und muslimische Communities, dazu auch die Potenziale der Methode „Bürger_innenforum“ als Ansatz, Menschen aus unterschiedlichen Hintergründen, die sonst kaum gemeinsame Foren haben, in einen partizipativen Dialog auf Augenhöhe zu bringen.
Einordung: Das Material bietet Berater_innen Hintergrundwissen, das in der Beratung zu Diskriminierung in der Schule und ggf. in der gemeinsamen Entwicklung von Kommunikations- sowie Handlungsstrategien mit Ratsuchenden hilfreich sein kann.
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg et al (Hg.) (2019): Handreichung zum Umgang mit Antisemitismus an Schulen: „Wahrnehmen – Benennen – Handeln“
- Merkmale: Religion oder Weltanschauung ,
- Lebensbereich: Schule ,
- de
Inhalt: Handreichung für Lehrkräfte und Schulleitungen
Einordnung: Ggfs. hilfreiche Ressource auch für Berater_innen, wenn es um antisemitische Diskriminierung im Kontext Schule geht, z.B. zur Weitergabe an Lehrkräfte und/oder Schulleitungen
Chernivsky, M./Hartmann D./Klammt, B./Mkayton N./Rachow E./Scheuring, J. und Wiegemann. R. (2021): Antisemitismus? Gibt´s hier nicht. Oder etwa doch? Herausgegeben vom Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment /Yad Vashem
- Merkmale: Religion oder Weltanschauung ,
- Lebensbereich: Schule ,
- de
Inhalt: Unterrichtsmaterialien zum Umgang mit Antisemitismus geeignet für Lernende ab 13 Jahren; In den Fokus gerät der Kontext Schule.
Einordnung: Ggfs. hilfreiche Ressource auch für Berater_innen, wenn es um antisemitische Diskriminierung im Kontext Schule geht.
Bundesverband Trans* (2022): Trans* mit Kind! – Tipps für trans* und nicht-binäre Personen mit Kind(ern) oder Kinderwunsch
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- Lebensbereich: Familie ,
- de
Inhalt: Für werdende trans* und nicht-binäre Eltern trägt diese Broschüre Wissen zu rechtlichen Fragen, Samenspende und Schwangerschaft zusammen. Für trans* und nicht-binäre Personen, die bereits Eltern sind, gibt es Tipps für die Zeit direkt nach der Geburt, die Kommunikation innerhalb der Familie, den Kontakt mit Kita, Schule und Behörden sowie Hinweise auf Vernetzungsmöglichkeiten. Diese Broschüre soll trans* und nicht-binären Personen mit Kind(ern) oder Kinderwunsch Antworten auf Fragen im Alltag geben und in ihrer Rolle als (werdendes) Elternteil bestärken.
Einordnung: Das Material bietet für Berater_innen Hintergrundwissen zu rechtlichen Aspekten von trans* und nicht-binärer Elternschaft; ggf. kann es auch hilfreich sein, um gemeinsam mit Ratsuchenden Strategien im Umgang mit Behörden, cis-heteronormativen Strukturen (Schule und Kita) oder zum Umgang mit trans*- und nicht-binärer Elternschaft innerhalb von Familien zu entwickeln.
Queerformat (2015): Mein Kind ist das Beste was mir je passiert ist! Eltern und Verwandte erzählen Familiengeschichten über das Coming-Out ihrer lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* Kinder
- Merkmale: Bisexualität / Pansexualität ,
- Lebensbereich: Familie ,
- Russisch
Inhalt: In 21 Familiengeschichten kommen Eltern und Verwandte mit sehr unterschiedlichen Perspektiven zu Wort. Sie leben in Groß- und kleineren Städten oder auf dem Land. Sie sind zwischen 32 und 74 Jahre alt und arbeiten als Beraterin, Reinigungskraft oder Krankenschwester. Sie haben ihre kulturellen Wurzeln in West- oder Ostdeutschland, Chile, Tunesien, Russland, der Türkei oder der Schweiz, sind geprägt von unterschiedlichen religiösen oder weltanschaulichen Überzeugungen und erzählen von einem Leben ohne oder mit Behinderung.
Einordnung: Das Material eignet sich zur Sensibilisierung und zur Prävention von Diskriminierung gegenüber queeren Kindern und ihren Familien.
Die Broschüre ist auf Deutsch, Türkisch, Russisch und Arabisch erhältlich (siehe jeweils eigene Einträge in dieser Datenbank).
Queerformat (2015): Mein Kind ist das Beste was mir je passiert ist! Eltern und Verwandte erzählen Familiengeschichten über das Coming-Out ihrer lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* Kinder
- Merkmale: Bisexualität / Pansexualität ,
- Lebensbereich: Familie ,
- Türkisch
Inhalt: In 21 Familiengeschichten kommen Eltern und Verwandte mit sehr unterschiedlichen Perspektiven zu Wort. Sie leben in Groß- und kleineren Städten oder auf dem Land. Sie sind zwischen 32 und 74 Jahre alt und arbeiten als Beraterin, Reinigungskraft oder Krankenschwester. Sie haben ihre kulturellen Wurzeln in West- oder Ostdeutschland, Chile, Tunesien, Russland, der Türkei oder der Schweiz, sind geprägt von unterschiedlichen religiösen oder weltanschaulichen Überzeugungen und erzählen von einem Leben ohne oder mit Behinderung.
Einordnung: Das Material eignet sich zur Sensibilisierung und zur Prävention von Diskriminierung gegenüber queeren Kindern und ihren Familien.
Die Broschüre ist auf Deutsch, Türkisch, Russisch und Arabisch erhältlich (siehe jeweils eigene Einträge in dieser Datenbank).
Queerformat (2015): Mein Kind ist das Beste was mir je passiert ist! Eltern und Verwandte erzählen Familiengeschichten über das Coming-Out ihrer lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* Kinder
- Merkmale: Bisexualität / Pansexualität ,
- Lebensbereich: Familie ,
- Arabisch
Inhalt: In 21 Familiengeschichten kommen Eltern und Verwandte mit sehr unterschiedlichen Perspektiven zu Wort. Sie leben in Groß- und kleineren Städten oder auf dem Land. Sie sind zwischen 32 und 74 Jahre alt und arbeiten als Beraterin, Reinigungskraft oder Krankenschwester. Sie haben ihre kulturellen Wurzeln in West- oder Ostdeutschland, Chile, Tunesien, Russland, der Türkei oder der Schweiz, sind geprägt von unterschiedlichen religiösen oder weltanschaulichen Überzeugungen und erzählen von einem Leben ohne oder mit Behinderung.
Einordnung: Das Material eignet sich zur Sensibilisierung und zur Prävention von Diskriminierung gegenüber queeren Kindern und ihren Familien.
Die Broschüre ist auf Deutsch, Türkisch, Russisch und Arabisch erhältlich (siehe jeweils eigene Einträge in dieser Datenbank).
Queerformat (2015): Mein Kind ist das Beste was mir je passiert ist! Eltern und Verwandte erzählen Familiengeschichten über das Coming-Out ihrer lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* Kinder
- Merkmale: Bisexualität / Pansexualität ,
- Lebensbereich: Familie ,
- de
Inhalt: In 21 Familiengeschichten kommen Eltern und Verwandte mit sehr unterschiedlichen Perspektiven zu Wort. Sie leben in Groß- und kleineren Städten oder auf dem Land. Sie sind zwischen 32 und 74 Jahre alt und arbeiten als Beraterin, Reinigungskraft oder Krankenschwester. Sie haben ihre kulturellen Wurzeln in West- oder Ostdeutschland, Chile, Tunesien, Russland, der Türkei oder der Schweiz, sind geprägt von unterschiedlichen religiösen oder weltanschaulichen Überzeugungen und erzählen von einem Leben ohne oder mit Behinderung.
Einordnung: Das Material eignet sich zur Sensibilisierung und zur Prävention von Diskriminierung gegenüber queeren Kindern und ihren Familien.
Die Broschüre ist auf Deutsch, Türkisch, Russisch und Arabisch erhältlich (siehe jeweils eigene Einträge in dieser Datenbank).
Deutsche Aidshilfe (2017): Deine Gesundheit, deine Rechte. Informationen, Tipps und Adressen
- Lebensbereich: Gesundheitswesen ,
- de
Inhalt: Diese Broschüre bietet Informationen und Tipps zu den Themen Gesundheitssystem in Deutschland (Krankenversicherung, Behandlung, Beratung, Angebote für Menschen ohne Papiere) und sexuelle Gesundheit (Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten einschließlich HIV, Untersuchung, Behandlung, Schwangerschaftsverhütung). Der Anhang listet Adressen von Organisationen für weitere Informationen und Beratung.
Einordnung: Hilfreiche Informationen für Menschen, die bislang noch wenig Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem in Deutschland haben. Auch für Berater_innen eine sinnvolle Ressource, um Ratsuchende informieren und über ihre Rechte aufklären zu können.
Die Publikation ist zweisprachig (jeweils auch auf deutsch) in folgenden Sprachen verfügbar: englisch, arabisch, französisch, russisch (siehe eigene Einträge in dieser Datenbank)
Deutsche Aidshilfe (2017): Deine Gesundheit, deine Rechte. Informationen, Tipps und Adressen
- Lebensbereich: Gesundheitswesen ,
- de
Inhalt: Diese Broschüre bietet Informationen und Tipps zu den Themen Gesundheitssystem in Deutschland (Krankenversicherung, Behandlung, Beratung, Angebote für Menschen ohne Papiere) und sexuelle Gesundheit (Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten einschließlich HIV, Untersuchung, Behandlung, Schwangerschaftsverhütung). Der Anhang listet Adressen von Organisationen für weitere Informationen und Beratung.
Einordnung: Hilfreiche Informationen für Menschen, die bislang noch wenig Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem in Deutschland haben. Auch für Berater_innen eine sinnvolle Ressource, um Ratsuchende informieren und über ihre Rechte aufklären zu können.
Die Publikation ist zweisprachig (jeweils auch auf deutsch) in folgenden Sprachen verfügbar: englisch, arabisch, französisch, russisch (siehe eigene Einträge in dieser Datenbank)
Deutsche Aidshilfe (2017): Deine Gesundheit, deine Rechte. Informationen, Tipps und Adressen
- Lebensbereich: Gesundheitswesen ,
- Arabisch
Inhalt: Diese Broschüre bietet Informationen und Tipps zu den Themen Gesundheitssystem in Deutschland (Krankenversicherung, Behandlung, Beratung, Angebote für Menschen ohne Papiere) und sexuelle Gesundheit (Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten einschließlich HIV, Untersuchung, Behandlung, Schwangerschaftsverhütung). Der Anhang listet Adressen von Organisationen für weitere Informationen und Beratung.
Einordnung: Hilfreiche Informationen für Menschen, die bislang noch wenig Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem in Deutschland haben. Auch für Berater_innen eine sinnvolle Ressource, um Ratsuchende informieren und über ihre Rechte aufklären zu können.
Die Publikation ist zweisprachig (jeweils auch auf deutsch) in folgenden Sprachen verfügbar: englisch, arabisch, französisch, russisch (siehe eigene Einträge in dieser Datenbank)
Deutsche Aidshilfe (2017): Deine Gesundheit, deine Rechte. Informationen, Tipps und Adressen
- Lebensbereich: Gesundheitswesen ,
- de
Inhalt: Diese Broschüre bietet Informationen und Tipps zu den Themen Gesundheitssystem in Deutschland (Krankenversicherung, Behandlung, Beratung, Angebote für Menschen ohne Papiere) und sexuelle Gesundheit (Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten einschließlich HIV, Untersuchung, Behandlung, Schwangerschaftsverhütung). Der Anhang listet Adressen von Organisationen für weitere Informationen und Beratung.
Einordnung: Hilfreiche Informationen für Menschen, die bislang noch wenig Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem in Deutschland haben. Auch für Berater_innen eine sinnvolle Ressource, um Ratsuchende informieren und über ihre Rechte aufklären zu können.
Die Publikation ist zweisprachig (jeweils auch auf deutsch) in folgenden Sprachen verfügbar: englisch, arabisch, französisch, russisch (siehe eigene Einträge in dieser Datenbank)
Die Beauftrage der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten (2019): Informiert und selbstbestimmt. Ratgeber für Patientenrechte
- Lebensbereich: Gesundheitswesen ,
- de
Inhalt: Behandlungsvertrag, Informations- und Aufklärungspflichten, Patient_innenrechte, Akte und Einsichtsrecht, Behandlungs- und Aufklärungsfehler erkennen
Einordnung: Hilfreiche Hintergrundinformationen zu den Rechten von Patient_innen; für Berater_innen können diese bspw. im Rahmen des Empowerments und zur Aufklärung Betroffener nützlich sein.
Heinrich-Böll-Stiftung / Ska Skalden und Netzwerk Queere Schwangerschaften (2022): Queer und schwanger. Diskriminierungserfahrungen und Verbesserungsbedarfe in der geburtshilflichen Versorgung
- Merkmale: Bisexualität / Pansexualität ,
- Lebensbereich: Gesundheitswesen ,
- de
Inhalt: Policy Paper; Studie mit Erfahrungen von LSBTIQ*-Personen im Gesundheitssystem im Bereich Schwangerschaft; Darstellung von Forderungen und Handlungsempfehlungen in folgenden Bereichen:
Bessere Versorgungsqualität in der klinischen Geburtshilfe; Weiterbildung und Sensibilisierung medizinischen Personals; inklusivere Gestaltung von Informationen, Aufklärung und Repräsentationen zum Thema Schwangerschaft; inklusive Gestaltung der Geburt, Reform des Abstammungsrechts sowie der Regelungen zur Finanzierung assistierter Reproduktion.
Einordnung: Das Material kann für Berater_innen sinnvoll sein, falls eine Beschwerde im Rahmen des Themas erfolgen soll. Die sehr kurze Studie liefert Einordnungen mit Zahlen und Ideen für Interventionen.
Schwulenberatung Berlin (2021): Ohne Furcht, Diskriminierung, Scham, Fragezeichen … zu Arzt und Ärztin. Begleitheft für geflüchtete LSBTI* zur Broschüre „Rezepte gegen Diskriminierung im Gesundheitswesen – Wege durch das Gesundheitswesen für LSBTI*
- Merkmale: Bisexualität / Pansexualität ,
- Lebensbereich: Gesundheitswesen ,
- Farsi
Inhalt: Das Begleitheft ist als Ergänzung zur Veröffentlichung „Rezepte gegen Diskriminierung im Gesundheitswesen“ der Schwulenberatung Berlin in arabischer Sprache, auf farsi und russisch erschienen. Ziel ist, LSBTIQ* mit Fluchtgeschichte die Navigation des Gesundheitssystems in Deutschland zu erleichtern. Das Begleitheft bietet insbesondere Informationen dazu, wo und wie LSBTIQ* eine geeignete Gesundheitsversorgung finden, auf welche Hindernisse Sie im Gesundheitssystem stoßen können sowie über Möglichkeiten, sich gegen Diskriminierung zu wehren. Enthalten ist ebenfalls eine Liste mit (Berliner) Beratungs- und Anlaufstellen, an die sich Ratsuchende wenden können.
Einordnung: ggf. eine hilfreiche Ressource, die Berater_innen direkt an Ratsuchende weitergeben können.
Schwulenberatung Berlin (2021): Ohne Furcht, Diskriminierung, Scham, Fragezeichen … zu Arzt und Ärztin. Begleitheft für geflüchtete LSBTI* zur Broschüre „Rezepte gegen Diskriminierung im Gesundheitswesen – Wege durch das Gesundheitswesen für LSBTI*
- Merkmale: Bisexualität / Pansexualität ,
- Lebensbereich: Gesundheitswesen ,
- Russisch
Inhalt: Das Begleitheft ist als Ergänzung zur Veröffentlichung „Rezepte gegen Diskriminierung im Gesundheitswesen“ der Schwulenberatung Berlin in arabischer Sprache, auf farsi und russisch erschienen. Ziel ist, LSBTIQ* mit Fluchtgeschichte die Navigation des Gesundheitssystems in Deutschland zu erleichtern. Das Begleitheft bietet insbesondere Informationen dazu, wo und wie LSBTIQ* eine geeignete Gesundheitsversorgung finden, auf welche Hindernisse Sie im Gesundheitssystem stoßen können sowie über Möglichkeiten, sich gegen Diskriminierung zu wehren. Enthalten ist ebenfalls eine Liste mit (Berliner) Beratungs- und Anlaufstellen, an die sich Ratsuchende wenden können.
Einordnung: ggf. eine hilfreiche Ressource, die Berater_innen direkt an Ratsuchende weitergeben können.
Schwulenberatung Berlin (2021): Ohne Furcht, Diskriminierung, Scham, Fragezeichen … zu Arzt und Ärztin. Begleitheft für geflüchtete LSBTI* zur Broschüre „Rezepte gegen Diskriminierung im Gesundheitswesen – Wege durch das Gesundheitswesen für LSBTI*
- Merkmale: Bisexualität / Pansexualität ,
- Lebensbereich: Gesundheitswesen ,
- Arabisch
Inhalt: Das Begleitheft ist als Ergänzung zur Veröffentlichung „Rezepte gegen Diskriminierung im Gesundheitswesen“ der Schwulenberatung Berlin in arabischer Sprache, auf farsi und russisch erschienen. Ziel ist, LSBTIQ* mit Fluchtgeschichte die Navigation des Gesundheitssystems in Deutschland zu erleichtern. Das Begleitheft bietet insbesondere Informationen dazu, wo und wie LSBTIQ* eine geeignete Gesundheitsversorgung finden, auf welche Hindernisse Sie im Gesundheitssystem stoßen können sowie über Möglichkeiten, sich gegen Diskriminierung zu wehren. Enthalten ist ebenfalls eine Liste mit (Berliner) Beratungs- und Anlaufstellen, an die sich Ratsuchende wenden können.
Einordnung: ggf. eine hilfreiche Ressource, die Berater_innen direkt an Ratsuchende weitergeben können.
Schwulenberatung Berlin (2022): Rezepte gegen Diskriminierung im Gesundheitswesen
- Merkmale: Bisexualität / Pansexualität ,
- Lebensbereich: Gesundheitswesen ,
- de
Inhalt: Die Broschüre ist ein kleiner Wegweiser durch das Gesundheitswesen. Sie gibt Menschen aus LSBTIQ*-Communities einen Überblick über rechtliche und weitere Möglichkeiten, gegen Diskriminierung vorzugehen. Anhand von Fallbeispielen werden sowohl konkrete Möglichkeiten des Umgangs mit diskriminierenden Situationen aufgezeigt als auch Möglichkeiten, sich auf solche (potenziellen) Situationen (z.B. beim Praxisbesuch) vorzubereiten. Enthalten ist ebenfalls ein Überblick zu verschiedenen Beratungsstellen und weiterführenden Informationen.
Einordnung: Das Material bestärkt Menschen aus den LSBTIQ*-Communities, ihr Recht auf gute und diskriminierungsfreie Gesundheitsversorgung in Anspruch zu nehmen. Es ist auch für Berater_innen eine hilfreiche Ressource, um z.B. gemeinsam mit Ratsuchenden angemessene Handlungsstrategien gegen Diskriminierung entwickeln und/oder sie über entsprechende Möglichkeiten informieren zu können.
Ergänzend zu den "Rezepten" erschienen einige Begleithefte, z. B. auf arabisch, farsi und russisch mit Informationen für geflüchtete LSBTIQ*.
Schwulenberatung Berlin (2019): Wichtige Akteuer_innen im Gesundheitswesen: Erläuterungen
- Lebensbereich: Gesundheitswesen ,
- de
Inhalt: Die Erläuterungen zu „wichtigen“ Akteur_innen im Gesundheitswesen sind ein ergänzendes Material zum Mapping „Übersicht über wichtige Akteur_innen im Gesundheitswesen“ der Schwulenberatung Berlin. Das Mapping vermittelt Menschen aus den LSBTIQ*-Communities, die mit dem Gesundheitswesen in Kontakt kommen, einen ersten Überblick, insbesondere zu Akteur_innen, die gerade auf Bundes- und Landesebene Entscheidungsmacht haben bzw. Entscheidungsprozesse gestalten. Der Fokus liegt dabei auf der institutionellen Ebene, z.B. auf Einrichtungen, Verbänden, Beauftragten und Instituten.
In den „Erläuterungen“ werden die einzelnen Akteur_innen genauer erklärt.
Einordnung: Die Erläuterungen ermöglichen ein besseres Verständnis des Gesundheitssystems, Macht- und Entscheidungsträger_innen sowie deren Beziehungen untereinander. Hilfreich, um zu erkennen, wo etwa eine Beschwerde sinnvoll ansetzen kann.
Schwulenberatung Berlin (2019): Überblick über wichtige Akteuer_innen im Gesundheitswesen
- Lebensbereich: Gesundheitswesen ,
- de
Inhalt: Das Mapping zum Überblick über „wichtige“ Akteur_innen im Gesundheitswesen vermittelt Menschen aus den LSBTIQ*-Communities, die mit dem Gesundheitswesen in Kontakt kommen, einen ersten Überblick, insbesondere zu Akteur_innen, die gerade auf Bundes- und Landesebene Entscheidungsmacht haben bzw. Entscheidungsprozesse gestalten. Der Fokus liegt auf der institutionellen Ebene, z.B. auf Einrichtungen, Verbänden, Beauftragten und Instituten. Auch die Beziehungen der Akteur_innen untereinander werden dargestellt.
Das Mapping wird sinnvoll ergänzt um die Veröffentlichung „Wichtige Akteur_innen im Gesundheitssystem: Erläutertungen“ (siehe eigener Eintrag dazu).
Einordnung: Kompakte Zusammenfassung, um das Gesundheitssystem zu verstehen; hilfreich um zu erkennen, wo eine Beschwerde sinnvoll ansetzen kann
PROUT AT WORK-Foundation (2022): HOW TO Creating a trans*-inclusive business. Leitfaden zu trans* und Transitionen am Arbeitsplatz
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- Lebensbereich: Arbeit / Arbeitsmarkt ,
- de
Inhalt: Der Guide richtet sich an Unternehmen, Personalverantwortliche, trans* Beschäftigte, Kolleg_innen und Mitarbeiter_innen. Er will Unternehmen den Weg zur erfolgreichen Begleitung von Transitionen zu ermöglichen und die Unternehmenskultur so zu öffnen, dass trans* Beschäftigte das Gefühl haben, sich angstfrei am Arbeitsplatz outen zu können.
Neben Grundlagen zur (medizinischen) Transition werden u.a. Rechte und Pflichten von Arbeitgeber_innen, Aspekte des Datenmanagements, der Gestaltung von WCs, Umkleiden und Arbeitsuniformen, ein angemessenes Recruiting/Bewerbungsverfahren sowie Möglichkeiten der Begleitung im Transitionsprozess erörtert.
Trans* Personen erhalten Hinweise rund um das berufliche Coming Out, zum Beispielablauf einer Transition sowie zu Arbeitsuche und Bewerbungen.
Einordnung: Das sehr gut aufbereitete Material gibt Berater_innen Grundwissen und Argumentationshilfen an die Hand, die auf Prävention und/oder Veränderung diskriminierenden Verhaltens gegenüber trans* Personen im Arbeitsleben zielen. Ggf. kann es in der Entwicklung von Kommunikationsstrategien gegenüber der diskriminierungsverantwortlichen Seite hilfreich sein, aber auch dabei, Ratsuchende über ihre Rechte zu informieren. Dazu tragen auch die best practice-Beispiele für Unternehmen und trans* Personen bei.
Landeskoordination Trans* NRW (2023): Trans* am Arbeitsplatz. Anregungen für ein respektvolles Miteinander
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- Lebensbereich: Arbeit / Arbeitsmarkt ,
- de
Die Broschüre vermittelt überblicksartig Grundlagenwissen zu Transition, rechtlichen Aspekten von trans* und Arbeitsleben, zu den dortigen Diskriminierungserfahrungen von trans* Menschen und zum respektvollen Umgang mit trans* Mitarbeiter_innen, Kolleg_innen und Vorgesetzten. Weiter enthält die Publikation Informationen und (Handlungs-)Empfehlungen für das Personalmanagement, Führungskräfte, Kolleg_innen, Beschäftigtenvertretungen und trans* Beschäftigte.
Die Informationen können für Berater_innen hilfreich sein, um (Kommunikations-)Strategien zu entwickeln, die auf Prävention und Veränderung diskriminierenden Verhaltens gegenüber trans* Personen im Lebensbereich Arbeit zielen.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2021) Beispiele Guter Praxis zur Prävention und Intervention von sexueller Belästigung im Arbeitsleben
- Lebensbereich: Arbeit / Arbeitsmarkt ,
- de
Inhalte: Die Studie zeigt modellhaft Handlungsmöglichkeiten in der Prävention, Intervention und Sensibilisierung bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz auf. Die Wirksamkeit, Übertragbarkeit und die Grenzen der Strategien werden ausführlich vorgestellt und diskutiert.
Einordnung: Sehr hilfreich für die Entwicklung konkreter Interventionen in Fällen von sexueller Belästigung im Arbeitsleben. Die Diskussion der Beispiele und ihre Einordnung wirken orientierend für Berater_innen, Ratsuchende über verschiedene Handlungsoptionen aufzuklären. Das Material bildet auch eine gute Grundlage für das Verfassen von Beschwerdebriefen.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2016): Diskriminierung in Stellenanzeigen. Studie zur Auswertung von Stellenanzeigen im Hinblick auf Diskriminierung, Ausschlussmechanismen und positive Maßnahmen
- Lebensbereich: Arbeit / Arbeitsmarkt ,
- de
Inhalt: Die Studie zeigt die Rechtslage zum Verbot von Diskriminierung in Stellenanzeigen auf. Mehr als 5660 Stellenanzeigen wurden mit Fokus auf diskriminierungsrelevante Inhalte und Formulierungen ausgewertet.
Einordnung: Gute Ressource, um diskriminierende Ansprachen oder Darstellungen in Stellenanzeigen (merkmalsübergreifend) zu erkennen.
Fair_mieten fair* wohnen (2021): Diskriminierung in Nachbarschaften. Leitfaden für Betroffene, Vermieter*innen und soziale Akteuer*innen
- Lebensbereich: Wohnen ,
- de
Inhalt: Basiswissen zu Diskriminierung in Nachbarschaften, Reaktionsmöglichkeiten und Prävention weiterer Diskriminierung; einführende Informationen zu Rechtsprechung und Beschwerdemöglichkeiten; einige anschauliche Fallbeispiele
Einordnung: Die Publikation richtet sich an Betroffene, Unterstützer_innen und Vermieter_innen. Die Thematik wird gut verständlich erklärt. Ggf. können die Informationen Ratsuchenden so einfacher mitgegeben werden.
Fachstelle für Sexualität – Aids-Hilfe Münster (Moritz Dreßen) (2021): TRANS*LATE. Eine Broschüre zu TRANSIDENTITÄT
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- de
In der Broschüre werden zunächst in einem Glossar wichtige Begriffe rund um Transidentität erklärt. Es folgt ein juristischer und ein medizinischer Teil. Darin erörtert werden etwa der (bislang bis zum Inkrafttreten des SBGG im Nov. 2024 noch gültige) Prozess der Vornamens- und Personenstandsänderung für trans* Personen. Aber auch Schritte, Erfordernisse und Möglichkeiten im Prozess der medizinischen Transition (z. B. zu Unterlagen, Beantragungsverfahren etc.).
Einordnung: Die Publikation ermöglicht Berater_innen mit wenig Vorkenntnissen zu Transidentität einen ersten Überblick.
AWMF 2013: S3-Leitlinie Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit: Diagnostik, Beratung, Behandlung
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- de
Die S3-Leitlinie enthält Behandlungsempfehlungen für erwachsene trans* Personen und konzentriert sich dabei auf Diagnostik und psychosoziale Themen. Sie bezieht sich auf die 2018 veröffentlichte elfte Version der „Internationalen Klassifikation der Krankheiten“ der WHO (ICD-11). Darin wird Trans*geschlechtlichkeit nicht mehr als psychische Störung betrachtet. Im Moment gilt in Deutschland allerdings offiziell noch die Vorgängerversion ICD-10.
Einordnung: Die S3-Richtlinie ist ggf. im Kontext der Antidiskriminierungsberatung für trans* Personen relevant. Berater_innen können z. B. Akteur_innen im Gesundheitswesen auf die darin enthaltenen (rechtlich nicht bindenden) Empfehlungen verweisen, um Diskriminierung von trans* im Gesundheitswesen deutlich zu machen und eine Veränderung diskriminierender Praxis einzufordern.
MDS Bund (2020): MDS-Begutachtungsanleitung – Geschlechtsangleichende Maßnahmen bei Transsexualität
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- de
Die Begutachtungsanleitung (BGA) ist für die Medizinischen Dienste, die gesetzlichen Krankenkassen und deren Verbände verbindlich. Darin benannt werden die Voraussetzungen für geschlechtsangleichende Maßnahmen für trans*Personen, die Zugang zu einer medizinischen Transition suchen. Grundlegende Bedingung dafür ist die Diagnose „Transsexualität“. Nicht-binäre Personen sind vom Zugang zu geschlechtsangleichenden Maßnahmen ausgeschlossen.
Einordnung: Die Begutachtungsanleitung entspricht nicht wissenschaftlichen Standards (siehe dazu die Einträge zur S3-Leitlinie sowie zu den WPATH-Standards of Care). Im Kontext der Antidiskriminierungsberatung kann die Begutachtungsanleitung dennoch relevant sein, z. B. als Bezugspunkt, wenn Ratsuchenden gesundheitliche/medizinische Leistungen im Kontext der Transition verwehrt werden.
Fair_mieten fair* wohnen (2022): Interventionsstrategie zur Bekämpfung und Prävention von Diskriminierung in Nachbarschaften. Abschlussbericht
- Lebensbereich: Wohnen ,
- de
Inhalte: Ausführliche Auswertung von Literatur sowie Beratungsanfragen der gleichnamigen Beratungsstelle sowie Einordnung durch Expert_innengespräche und Handlungsempfehlungen
Einordnung: Sehr hilfreich um im Beschwerdebrief bzw. generell die Beschreibungen von Betroffenen in einen Gesamtkontext einordnen zu können. Die Praktiken der Diskriminierungen und die Motive dahinter sind konkret beschrieben. Hilft auch Perspektiven zu möglichem Verhalten von Diskriminierungsverantwortlichen und/oder Vermieter_innen geben zu können.
Seeck, Francis (2021): Care trans_formieren. Eine ethnographische Studie zu trans und nicht-binärer Sorgearbeit
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- de
Inhalt: Wie wird Care jenseits heteronormativer Zweigeschlechtlichkeit entworfen? Wie werden Fürsorge und Selbstsorge in nicht-binären und trans* Räumen organisiert und gelebt – abseits medizinischer und familiärer Versorgungskontexte? Diesen Fragen geht Francis Seeck nach und interviewte und begleitete dazu Personen, die Sorgearbeit für andere trans* und nicht-binäre Personen leisten. Die Studie vertieft das Verständnis des komplexen Verhältnisses von Gender und Care und macht auf die Bedeutung der Kategorie Klasse in Sorgebeziehungen aufmerksam. Sie zeigt, wie Klassenunterschiede und Klassismus den Zugang zu Für_Sorge erschweren, dass in den Zonen der Prekarität aber auch neue Formen der Fürsorge entstehen.
Einordnung: Material zur Sensibilisierung, das die Diskussion und Entwicklung angemessener Strategien gegen (Mehrfach-)Diskriminierung voranbringt.
Link zur Studie:
AWO (2021): Queer Im Alter. Öffnung der Altenhilfe für LSBTIQ*
- Merkmale: Bisexualität / Pansexualität ,
- de
Die Broschüre gibt einen schnellen Einblick in die Thematik, beleuchtet Hintergründe und informiert über Materialien.
Inhalte sind u.a.: Queer im Alter: Furcht vor erneuter Diskriminierung; Einbeziehung der Pflegepraxis und der Zielgruppe LSBTIQ*; Materialien für die Praxis; Leitfaden und Instrumente für die Praxis; Ein ready-to-use Komplettpaket – für Fortbildung und Coaching; Tipps und Empfehlungen für die Praxis; Vielfalt als Qualitätsmerkmal
Einordnung: Material zur Sensibilisierung; Berater_innen erhalten einen Einblick in aktuelle Diskurse rund um die LSBTIQ*-sensible Öffnung und Weiterentwicklung der Altenpflege, der ggf. bei der Entwicklung von Strategien gegen Diskriminierung hilfreich sein kann.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2023): Age ismus. Altersbilder und Altersdiskriminierung in Deutschland
- Merkmale: Lebensalter ,
- de
Inhalt: Die Publikation stellt Ergebnisse einer Studie zu Einstellungen, Vorurteilen und Stereotype in Bezug auf alte Menschen und die Lebensphase Alter in Deutschland dar. Untersucht wurden auch die Konsequenzen für ältere Menschen.
Einordnung: Kompakte Einordnungen zum Thema und Übersicht über häufige Diskriminierungserfahrungen älterer Menschen; Material zur Sensibilisierung
Schwulenberatung Berlin (Oriel Klatt) (2023): Dicke* Fette LSBTIQ*. Dickenfeindlichkeit und was sich dagegen tun lässt
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- de
Inhalt: Dickenfeindlichkeit innerhalt der queeren Community, Mehrfachdiskriminierung
Einordnung: Ressource zur Sensibilisierung, die dazu beiträgt, angemessene Strategien gegen Diskriminierung entwickeln zu können
Queeres Netzwerk Niedersachsen e.V. (2018): Abinäre Personen in der Beratung
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- de
Inhalte: Grundlagen zur Beratung abinärer Personen; Rolle von Sprache; Informationen rund um Ergänzungsausweis, Namensänderung und /oder Streichung des Geschlechtseintrags; Navigation durch das medizinische System; Über Bedenken oder ggf. erfahrene Diskriminierung sprechen; Verweis auf gute Anlaufstellen
Einordnung: Sehr hilfreiche Übersicht verknüpft mit praktischen Beispielen für den Beratungsalltag
Bundesverband Trans* e.V. (2022): Soll Geschlecht jetzt abgeschafft werden? – 12 Antworten auf Fragen zum Thema Selbstbestimmungsgesetz und Trans*geschlechtlichkeit
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- de
Inhalt: Argumentationshilfe auf Deutsch; Selbstbestimmungsgesetz; Zielgruppe: alle Personen, die gerne mehr über diese Themen erfahren möchten oder die in trans*feindlichen Diskussionen nach fundierten Argumenten suchen.
TransInterQueer e. V. (2022): Trans*feindliche Mythen – einige Richtigstellungen
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- de
Argumentationshilfe gegen transfeindliche Mythen in Deutschland auf Deutsch, Beitrag zu öffentlichem/medialen Diskurs aus TIN-Perspektive
GATE, ILGA-Europe, and TGEU (2021): Trans Rights are Human Rights. Dismantling misconceptions about gender, gender identity, and the human rights of trans people
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- en
Argumentation aid on how to counter trans hostility/trans hostile myths in English
BVT (2020): Leitfaden Trans* Gesundheit in der Art einer Patient_innenleitlinie zur AWMF-Leitlinie: Geschlechterinkongruenz, Geschlechterdysphorie und Trans-Gesundheit: S3-Leitlinie zur Diagnostik, Beratung und Behandlung
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- Lebensbereich: Gesundheitswesen ,
- de
Inhalt: Zusammenarbeit mit Ärzt_innen und Therapeut_innen, Diagnostik, Beratung und Psychotherapie, körpermodifizierende Behandlungen und Hilfsmittel, Rechte
Einordnung: Verständlichere Erklärung der S3-Leitlinien plus Bedeutung für die Alltagserfahrung von Personen.
WPATH 2020: Standards of Care for the Health of Transgender and Gender Diverse People
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- Lebensbereich: Gesundheitswesen ,
- en
Umfangreiche aktuelle internationale Empfehlungen zur Behandlung von trans*- und genderdiversen Personen, herausgegeben von der internationalen Expert*innenkommission WPATH. Die Empfehlungen sind rechtlich nicht bindend. Dennoch liefert das Material für Berater_innen hilfreiches Wissen über Möglichkeiten guter gesundheitlicher Versorgung, das dazu beiträgt, Diskriminierungen gegenüber trans* und genderdiversen Personen besser reflektieren und einordnen zu können.
Intergeschlechtliche Menschen e.V. (2021): Curriculum zur qualifizierten Beratung von intergeschlechtlichen Menschen und deren Familien
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- de
Die Publikation macht (aus inter* Perspektive) ein Curriculum für eine Weiterbildung zugänglich, die auf eine qualifizierte Beratung von inter* Menschen zielt. Das Curriculum gliedert sich in vier Module vor, die für einen Zeitumfang von je etwa 2,5 Tagen konzipiert sind. Eine sinnvolle Ressource für die Weiterentwicklung qualifizierter Antidiskriminierungsberatung.
Intergeschlechtliche Menschen e.V. (2021): Was ist es denn? Intergeschlechtlichkeit / DSD Ein Ratgeber für Hebammen / Geburtshelfer*innen
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- de
Dieser Ratgeber richtet sich zwar an Hebammen und Geburtshelfer_innen. Er eignet sich aber auch für eine Sensibilisierung von Berater_innen zu diskriminierungsrelevanten Themen von inter* Menschen. Verschiedene Formen von Intergeschlechtlichkeit, das Gesetz zum Schutz von Kindern mit Varianten der Geschlechtsentwicklung sowie die S2k-Leitlinie „Varianten der Geschlechtsentwicklung“ werden erläutert.
Deutsche Aidshilfe (2022): positive stimmen 2.0. Mit HIV leben, Diskriminierung abbauen
- Merkmale: Chronische Erkrankung / Behinderung ,
- de
Die Studie fasst Ergebnisse eines Forschungsprojekts zusammen, Untersucht wurde, wie HIV-positive Menschen heute leben, welche Diskriminierungserfahrungen sie machen und inwiefern HIV für sie ein Stigma ist. Auf Grundlage der Ergebnisse wurden Maßnahmen- und Handlungsempfehlungen an Politik und Gesellschaft entwickelt, die der Stigmatisierung und Ausgrenzung von Menschen mit HIV künftig entgegen wirken sollen.
Berater_innen liefert die Studie einen sehr hilfreichen Überblick zu den vielgestaltigen Diskriminierungserfahrungen und -risiken von Menschen mit HIV.
LSBTIQ* inklusiv NRW (2020): Lebenswirklichkeiten und Problemlagen von LSBTIQ* mit unterschiedlichen Formen der Behinderung, chronischen Erkrankungen, psychischen und sonstigen Beeinträchtigungen.
- Merkmale: Bisexualität / Pansexualität ,
- Lebensbereich: Arbeit / Arbeitsmarkt ,
- de
Die Studie enthält umfangreiche Daten zu Diskriminierungsformen und Diskriminierungen von LSBTIQ* mit Behinderungen, chronischen Erkrankungen, psychischen und/oder sonstigen Beeinträchtigen. Da es nach wie vor nur wenig Material zu diesem Themenkomplex gibt, ist die Studie zur besseren Einordnung von Beratungs- und Diskriminierungsfällen besonders hilfreich. Auflistung häufiger Diskriminierungsformen von LSBTIQ* mit Beeinträchtigungen oder In den Fokus rücken unterschiedliche Diskriminierungsformen in den Lebensbereichen privates Umfeld, Arbeit und Ausbildung, Bildungsbereich, Gesundheitswesen, besondere Wohnformen, Behörden, Öffentlichkeit und LSBTIQ*-Szenen.
Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (Hg.) (2021): Perspektivwechsel. Nachholende Gerechtigkeit. Partizipation: Bericht der Unabhängigen Kommission Antiziganismus
- Merkmale: Rassismus und/oder ethnische Zuschreibung ,
- de
Mit der rund 600 Seiten starken Publikation liegt der erste umfassende Bericht zu antiziganistischen Einstellungen in der deutschen Gesellschaft vor. Die fundierte Expertise eignet sich sehr gut zur Sensibilisierung für Antiziganismus und ist für AD-Berater_innen so eine unverzichtbare Ressource.
Les Migras 2017: 10 Porträts. Lesbische, schwule, bisexuelle und trans* Geflüchtete in Deutschland
- Merkmale: Bisexualität / Pansexualität ,
- Lebensbereich: Flucht und Migration ,
- Arabisch
Die mehrsprachige Broschüre mit Porträts lesbischer, schwuler, bisexueller und trans* Menschen mit Fluchterfahrung vermittelt Einblicke in die Lebensrealitäten, Alltag und Diskriminierungserfahrungen von LSBT-Geflüchteten in Deutschland.
Sprachen: Arabisch, Deutsch, Englisch, Farsi, Russisch
Allianz gegen Antiziganismus 2017: Antiziganismus. Grundlagenpapier: Grundlagenpapier zu Antiziganismus. Arbeitsdefinition von Antiziganismus. Aufbau einer Allianz gegen Antiziganismus
- Merkmale: Rassismus und/oder ethnische Zuschreibung ,
- de
Das Papier enthält auf 14 Seiten in prägnanter Form eine grundlegende Begriffsdefinition zu Antiziganismus, zeigt dessen Kernelemente, Entstehungsbedingungen und Dimensionen sowie Maßnahmen zur Bekämpfung von auf. Ursprünglich in englischer Sprache erschienen, wurde das Papier vom Romano Centro und dem Deutschen Zentralrat der Sinti und Roma ins Deutsche übersetzt.
Lesbenberatung Berlin/LesMigraS (2011): Verbindung sprechen. Empowerment in Bezug auf Rassismus und Transphobie in LSBTI-Kontexten
- Merkmale: Bisexualität / Pansexualität ,
- de
In welchen Formen existiert Rassismus nicht nur gesamtgesellschaftlich, sondern auch innerhalb von LSBTIQ*-Szenen? Wie wird er reflektiert? (Wie) Kann es gelingen, Rassismus innerhalb dieser Zusammenhänge und über diese hinaus gemeinsam zu thematisieren, entgegenzuwirken und vorzubeugen? Das sind einige der Fragen, die die Publikation aufgreift. Das hilfreiche Material ermöglicht Berater_innen, das Bewusstsein für Mehrfachdiskriminierung zu schärfen und so auch, gemeinsam mit Ratsuchenden angemessene(re) Handlungs- und Unterstützungstrategien zu entwickeln.
OFEK Hessen/Spiegelbild – Politische Bildung aus Wiesbaden e.V. (2023): Antisemitismuskritik in Bildung und Beratung: Herausforderungen, Entwicklungen, Perspektiven
- Merkmale: Religion oder Weltanschauung ,
- de
Die Handreichung regt dazu an, sich mit aktuellen Erkenntnissen der Antisemitismusforschung und der antisemitismuskritischen Bildungs- und Beratungsarbeit auseinanderzusetzen. Sie ermöglicht zudem, die eigene Rolle als Antidiskriminierungsberater_in zu reflektieren: Wie können Berater_innen Antisemitismus erkennen, ihm entgegenwirken und jüdische Ratsuchende sinnvoll unterstützen?
neue deutsche organisationen (Hg.) (2017): Betroffenenperspektive: Perspektivendivergenz im Umgang mit Antisemitismus
- Merkmale: Religion oder Weltanschauung ,
- de
Der Beitrag problematisiert aus Betroffenenperspektive die Divergenz in der Wahrnehmung und die häufige Bagatellisierung des realen (Alltags-)Antisemitismus in Deutschland. Dem liegt auch eine fehlende Datenlage über die konkreten Diskriminierungserfahrungen zugrunde, die Juden*Jüd_innen aktuell in Deutschland machen. Der Beitrag plädiert dafür, dass Betroffene den gesamten Prozess zur Erhebung von Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsdaten aktiv mitgestalten können. Für die Weiterentwicklung der Antidiskriminierungsarbeit, insbesondere was Fragen der Dokumentation und Potenziale der Auswertung von Diskriminierungsfällen betrifft, gibt der Beitrag wichtige Anregungen.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2019): Religiöse Vielfalt am Arbeitsplatz. Grundlagen und Praxisbeispiele
- Merkmale: Religion oder Weltanschauung ,
- Lebensbereich: Arbeit / Arbeitsmarkt ,
- de
Die Publikation informiert über rechtliche Aspekte sowie Anforderungen an Arbeitgeber_innen, den Diskriminierungsschutz wirksam umzusetzen. Anhand einer Reihe von Praxisbeispielen wird erläutert, wie Unternehmen religiöse Vielfalt am Arbeitsplatz z.B. durch Diversity Management gestalten.
„Best practice“-Beispiele und rechtliche Erörterungen vermitteln Antidiskriminierungsberater_innen erhalten einen hilfreichen (ersten) Überblick und Orientierung in der Beratung zu diesem diskriminierungsrelevanten Themenbereich.
Schwulenberatung Berlin / Linke, Juliane (2021): Bisexualität als Fluchtgrund. Rechtliche Expertise
- Merkmale: Bisexualität / Pansexualität ,
- Lebensbereich: Flucht und Migration ,
- de
Die Untersuchung geht der Frage nach, mit welchen spezifischen Problemen bisexuelle Geflüchtete im Asylprozess konfrontiert sind. Vorgestellt werden u.a. die Entwicklung der deutschen Rechtsprechung und das Verfahren zur sogenannten Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft: Inwiefern können bisexuelle Geflüchtete ihre Fluchtgründe glaubhaft machen? Inwieweit können sie sich auch auf andere Verfolgungsründe berufen? Weiter werden Strategien aufgezeigt, die ermöglichen sollen, der Vielfalt sexueller Orientierungen im Asylverfahren angemessen Rechnung zu tragen.
Schwulenberatung Berlin (2020): Dolmetschen für Lesbische, Schwule, Bisexuelle,Trans* und Inter* Geflüchtete. Eine Handreichung für Dolmetscher*innen
- Merkmale: Bisexualität / Pansexualität ,
- Lebensbereich: Flucht und Migration ,
- Beratungsrelevant: Rund um die Beratungsarbeit ,
- de
Die umfangreiche Broschüre gibt einen fundierten Einblick zum Dolmetschen für LSBTI* mit Fluchterfahrung. Vermittelt wird Basiswissen zur (rechtlichen) Situation geflüchteter LSBTI* in Deutschland und zu Fluchtgründen. Enthalten sind weiter hilfreiche Tipps für die Dolmetschung, u.a. zu LSBTI*-Terminologien in verschiedenen Sprachen und eine Checkliste für Dolmetscher_innen.
Die Publikation ist eine wertvolle Hilfe für Beratungen mit Sprachmittlung, zudem auch für Berater_innen, die sich damit auseinandersetzen wollen, wie Dolmetschung in der Beratung funktioniert.
Schwulenberatung Berlin (2020): Empowerment von lesbischen, schwulen, bisexuellen sowie trans* und inter* Geflüchteten. Eine Handreichung für Beratung und Unterstützung
- Merkmale: Bisexualität / Pansexualität ,
- Lebensbereich: Flucht und Migration ,
- Beratungsrelevant: AD-Beratung allgemein ,
- de
Die umfangreiche Broschüre vermittelt einen Überblick über die (rechtliche) Situation von geflüchteten LSBTI*und zeigt daraus resultierende Spezifika in der Beratung und Unterstützung für Beratungsstellen, die mit geflüchteten LSBTI*arbeiten (wollen). Adressiert werden Themen wie die Arbeit mit Sprachmittlung, psychosoziale Unterstützung, HIV/Drogenkonsum und Beratung, die Gesundheitsbedarfe von trans* und inter* Geflüchteten, der EU-rechtliche Rahmen sowie das Asylrecht und –verfahren in Deutschland. Darüber hinaus enthält die Publikation hilfreiche Checklisten und Reflexionsfragen für Berater_innen.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2016): Diskriminierungsrisiken für Geflüchtete
- Lebensbereich: Flucht und Migration ,
- de
Die Publikation gibt eine ausführliche Bestandsaufnahme zum Themenkomplex. Sie basiert auf Befragungen von Anlauf- und Beratungsstellen sowie Interviews mit Geflüchteten. Vermittelt wird zum einen ein Überblick über die Lebensbereiche, in denen Geflüchtete Diskriminierung erfahren, über relevante Diskriminierungsmerkmale und –formen; zum anderen über die bestehenden und von Betroffenen benötigten Hilfe- und Unterstützungsangebote.
Antidiskriminierungsberatung Brandenburg / Opferperspektive e.V. (2018): Grundrechte für Geflüchtete in Gemeinschaftsunterkünften. Eingriffe begrenzen, Einschränkungen verhindern
- Lebensbereich: Flucht und Migration ,
- Beratungsrelevant: Rund um die Beratungsarbeit ,
- de
Die Broschüre stellt übersichtlich die Rechte von Geflüchteten in Gemeinschaftsunterkünften dar. Sie wendet sich sowohl an Bewohner_innen wie auch an Mitarbeiter*innen und Leitungen der Einrichtungen.
Projekt Kompass F /ARIC-NRW e.V. (2018): Diskriminierungsschutz in der Sozialen Arbeit mit geflüchteten Menschen. Prävention und Interventionen
- Lebensbereich: Flucht und Migration ,
- Beratungsrelevant: AD-Beratung allgemein ,
- de
Die Arbeitshilfe baut auf Erkenntnissen der "Praxisstudie Diskriminierungsrisiken & Diskriminierungsschutz für geflüchtete Menschen in NRW" und auf dem Austausch mit Praktiker_innen auf. Zahlreiche Arbeitsansätze für die Bearbeitung von und die Beratung zu Diskriminierung für Menschen mit Fluchterfahrung werden dargestellt.
Basis und Woge (2017): Unterstützung kennt viele Wege…! Handlungsmöglichkeiten bei Diskriminierung von Geflüchteten
- Lebensbereich: Flucht und Migration ,
- Beratungsrelevant: AD-Beratung allgemein ,
- de
Die knappe Broschüre mit explizitem Bezug zur Antidiskriminierungsberatung diskutiert konkrete Diskriminierungsfälle und zeigt beispielhaft auf, wie Antidiskriminierungsberatung Betroffene praktisch unterstützt. Anschaulich erörtert werden u.s. gewählte Interventionsformen und damit erzielte Erfolge. Auch ein Gesprächsleitfaden für die Beratung ist enthalten.
Intergeschlechtliche Menschen e.V. (2021): Wissen, Beratung, Selbsthilfe und Rechte für intergeschlechtlich geborene Menschen, ihre Familien und Angehörigen sowie ihr weiteres Umfeld
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- de
Inhalt: Was ist eigentlich Inter*? Welche Regeln zum Personenstand von inter* Menschen gibt es? Die Broschüre informiert intergeschlechtliche Menschen, ihre Angehörigen und Unterstützer_innen ausführlich, z.B. zu (einigen) medizinischen Erscheinungsformen, (Selbst-)Hilfestrukturen, "gesellschaftlichen Baustellen". Erfahrungen und Forderungen intergeschlechtlicher Menschen werden sichtbar gemacht. Auch das Thema der OPs an intergeschlechtlich geborenen Kindern wird im Heft behandelt.
Intergeschlechtliche Menschen e.V. (2021): Wissen. Beratung. Selbsthilfe. Rechte. Alle wichtigen Informationen für inter* Menschen und ihre Familien in Leichter Sprache
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- de
Inhalt: Was ist eigentlich Inter*? Welche Regeln zum Personenstand von inter* Menschen gibt es? Diese und weitere Fragen beantwortet die Broschüre in Leichter Sprache. Sie enthält hilfreiche aktuelle Informationen für intergeschlechtliche Menschen und ihre Angehörigen.
OII Europe (Dan Christian Ghattas) (2021): Intergeschlechtliche Menschen in Europa schützen: Ein Toolkit für Gesetzgeber_innen und politische Entscheidungsträger_innen
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- de
Handreichung mit digitalem Anhang und Checkliste.
Inhalt: Das Toolkit beschreibt die Lebensbereiche, in denen intergeschlechtliche Menschen am stärksten von Verletzungen ihrer Rechte auf der Basis ihrer Geschlechtsmerkmale bedroht sind, und bietet detaillierte Anleitungen, was zu tun ist, um diese Rechtsbrüche zu minimieren oder zu beseitigen. Der Appendix dient der Aufarbeitung der bestehenden (internationalen) Rechtslandschaft mit Verweisen auf und Auszügen aus Erklärungen, abschließenden Bemerkungen und Rechtsprechung. Die Checkliste schließlich ist eine vereinfachte, aber vollständige Liste der Empfehlungen aus dem Toolkit, die als schnelle Referenz für politische Entscheidungsträger_innen und Angestellte im öffentlichen Dienst gedacht ist, die für den Schutz der Rechte intergeschlechtlicher Menschen arbeiten.
OII Europe (Dan Christian Ghattas) (2019): Protecting Intersex People in Europe: A toolkit for law and policy makers. With digital appedix and checklist (legal toolkit in English)
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- en
Content: The toolkit describes the areas of life in which intersex people are most vulnerable to violations on the basis of their sex characteristics, and provides detailed guidance on what to do to minimise or eliminate these violations. The appendix serves to elaborate the existing legal landscape with references to and excerpts from statements, observations, and jurisprudence. Finally, the checklist is a simplified but complete list of the recommendations from the toolkit, designed as a quick reference guide for policymakers and public servants working to protect the rights of intersex people.
Inhalt: Das Toolkit beschreibt die Lebensbereiche, in denen intergeschlechtliche Menschen am stärksten von Verletzungen ihrer Rechte auf der Basis ihrer Geschlechtsmerkmale bedroht sind, und bietet detaillierte Anleitungen, was zu tun ist, um diese Rechtsbrüche zu minimieren oder zu beseitigen. Der Appendix dient der Aufarbeitung der bestehenden (internationalen) Rechtslandschaft mit Verweisen auf und Auszügen aus Erklärungen, abschließenden Bemerkungen und Rechtsprechung. Die Checkliste schließlich ist eine vereinfachte, aber vollständige Liste der Empfehlungen aus dem Toolkit, die als schnelle Referenz für politische Entscheidungsträger_innen und Angestellte im öffentlichen Dienst gedacht ist, die für den Schutz der Rechte intergeschlechtlicher Menschen arbeiten.
GATE, ILGA-Europe, and TGEU (2021): Trans Rights are Human Rights. Dismantling misconceptions about gender, gender identity, and the human rights of trans people
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- en
Content: Argumentation aid: How to counter transphobia/transphobic myths (in English)
Inhalt: Argumentationshilfe gegen Transphobie/transphobe Mythen (auf Englisch)
TransInterQueer e. V. (2022): Trans*feindliche Mythen – einige Richtigstellungen
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- de
Argumentationshilfe gegen Trans*feindlichkeit. Die Broschüre greift exemplarisch trans*feindliche Mythen (im deutschen Kontext) auf, um sie zu entkräftigen und die Strategien dahinter aufzuzeigen. Ein Beitrag zum öffentlichen (medialen) Diskurs aus TIN-Perspektive.
Fachstelle für Sexualität – Aids-Hilfe Münster (Moritz Dreßen) (2021): TRANS*LATE. Eine Broschüre zu TRANSIDENTITÄT
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
Inhalt: In der Broschüre werden Grundbegriffe und Grundlagen rund um Transidentität erklärt. Sie unterteilt sich in allgemeine Grundlagen, einen juristischen und einen medizinischen Teil. Sie richtet sich an transidente Menschen selbst, an ihre Angehörigen, aber auch an Fachkräfte und alle Interessierten. Neben Informationen versammelt das Heft auch zahlreiche praktische Tipps und Hilfestellungen zu verschiedenen Themen.
Bundesverband Trans* (2020): Leitfaden Trans* Gesundheit in der Art einer Patient_innenleitlinie zur AWMF-Leitlinie: Geschlechterinkongruenz, Geschlechterdysphorie und Trans-Gesundheit: S3-Leitlinie zur Diagnostik, Beratung und Behandlung
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- de
Inhalt: Zusammenarbeit mit Ärzt_innen und Therapeut_innen, Diagnostik, Beratung und Psychotherapie, Körpermodifizierende Behandlungen und Hilfsmittel, Rechte.
Einordnung: Verständlichere Erklärung der S3-Leitlinien plus Bedeutung für die Alltagserfahrung von Personen.
TransInterQueer e. V. (2016): Medizinische Eingriffe an Inter* und deren Folgen. Fakten und Erfahrungen
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- de
Broschüre mit kurzen, zitatartigen Erfahrungsberichten Betroffener. Die Publikation gibt einen Einblick in die Folgen medizinischer Eingriffe an Inter*, die diesen nicht selbst zustimmen konnten. Das Material richtet sich daher u.a. an Eltern, die so ein besseres Verständnis davon gewinnen, in was sie einwilligen und was für Folgen bestimmte medizinische Eingriffe für den zukünftigen erwachsenen intergeschlechtlichen Menschen haben können.
BiBerlin e.V. (2022): Projekt „Jüngere Bi+ Geschichte in Berlin“ von BiBerlin e.V.
- Merkmale: Bisexualität / Pansexualität ,
- de
Das Buch beschreibt die "Jüngere Bi+ Geschichte in Berlin". Es ist die erste Publikation, die sich diesem Anliegen widmet. Sie ging aus aus dem gleichnamigen Projekt von BiBerlin e.V. hervor. Anhand der Auswertung von Originaldokumenten werden zentrale Zusammenhänge wichtiger Ereignisse – von den frühen Treffen verschiedener Bi+ Akteur*innen bis hin zur Vereinsgründung von BiNe – Bisexuelles Netzwerk e.V. und darüber hinaus – für die weitere Forschung aufbereitet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Küpper, Beate/ Klocke, Ulrich (Bundeszentrale für politische Bildung) (2010): „Homophobie“: Abwertung von lesbischen, schwulen und bisexuellen Personen
- Merkmale: Bisexualität / Pansexualität ,
- de
Der Beitrag gibt einen kurzen Überblick über die Akzeptanz von Homosexualität in Deutschland. Grundlage der Analyse bildet eine repräsentative Bevölkerungsumfrage zu Einstellungen gegenüber Lesben, Schwulen und bisexuellen Menschen, die im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes 2016 durchgeführt wurde. Zudem steht das Erleben von Diskriminierung im Alltag aus Betroffenensicht im Fokus.
Steffens, Melanie Caroline (Bundeszentrale für politische Bildung) (2010): Diskriminierung von Homo- und Bisexuellen
- Merkmale: Bisexualität / Pansexualität ,
- de
Die Publikation fragt nach dem Ist-Zustand bei der Diskriminierung von Homo- und Bisexuellen in Deutschland. Inwiefern lässt sich gegenwärtig in dem Zusammenhang ungerechtfertigte Ungleichbehandlung feststellen? Basis für eine Analyse ist das Minoritätenstressmodell von Ilan H. Meyer. Minoritätenstress ist demnach ein vermehrter Stress, dem Angehörige von stigmatisierten sozialen Gruppen auf Grund ihrer Minderheitenposition ausgesetzt sind. Er setzt sich zusammen aus gesellschaftlicher Stigmatisierung, der Erfahrung von Diskriminierung und Gewalt sowie verinnerlichten negativen Einstellungen gegenüber der Eigengruppe.
https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/32828/diskriminierung-von-homo-und-bisexuellen/
FRA – European Union Agency For Fundamental Rights (2020): A long way to go for LGBTI* equality
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- en
Inhalt: Lebenssituationen und Diskriminierungserfahrungen von LSBTIQ* in der EU; Hass-Kriminalität, Gewalt und die Situation von inter*-Personen bilden besondere Schwerpunkte.
Einordnung: Größte Erhebung zum Thema Queer und Diskriminierungserfahrung; sehr hilfreich, falls Zahlen zu dem Thema benötigt werden.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes 2021: Möglichkeiten der Rechtsdurchsetzung des Diskriminierungsschutzes bei der Begründung, Durchführung und Beendigung zivilrechtlicher Schuldverhältnisse. Bestandsaufnahme, Alternative und Weiterentwicklung
- Beratungsrelevant: AD-Beratung allgemein ,
- de
Inhalt: Die Studie analysiert Wege zur Rechtsdurchsetzung in Fällen von Diskriminierung beim Zugang zu und der Versorgung mit Dienstleistungen und Gütern. Beschrieben werden die Hürden, denen Betroffene hier begegnen. Aufgezeigt werden Möglichkeiten, die Betroffene und Verbände, aber auch staatliche Einrichtungen haben, um gegen Diskriminierung vorzugehen. Diskutiert wird, wo aktuell noch Schutzlücken bestehen und wie die Rechtsdurchsetzung verbessert werden kann. Die bestehenden Wege der Rechtsdurchsetzung werden in individuelle, kollektive und behördliche Mechanismen unterteilt. Ihnen werden flankierende Maßnahmen zur Seite gestellt, z.B. Öffentlichkeitsarbeit (Kampagnen, Pressearbeit, Social Media), die Entwicklung von Leitbildern, Schulungen zur Sensibilisierung etc. Die Analyse bildet eine konkrete Grundlage für die (Weiter-)Entwicklung vorhandener und neuer Verfahren und Ansätze in der Rechtsdurchsetzung. Die horizontal ausgerichtete Studie berücksichtigt dabei alle nach dem AGG geschützten Kategorien.
Einordnung: Sehr umfassende Lektüre – einzelne Bestandteile können fallbezogen hilfreich sein; gute Übersicht über bisherige Fälle und rechtliche Interventionsmöglichkeiten; auch geeignet für die Reflexion und Weiterentwicklung der eigenen Antidiskriminierungsarbeit.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes 2011: Schritt für Schritt durch die rechtliche Antidiskriminierungsberatung. Leitfaden für Beraterinnen und Berater.
- Beratungsrelevant: AD-Beratung allgemein ,
- de
Praxisnaher Einstieg zur AD-Beratung auf Grundlage des AGG. Grundlagen des AGG, inkl. geschützte Merkmale und Diskriminierungsformen werden einführend erläutert. Die Publikation ermöglicht Berater_innen eine erste Orientierung im Feld der Antidiskriminierungsberatung allgemein. Sie lernen, einzuschätzen, ob ein Fall AGG-relevant ist und welche Möglichkeiten für Interventionen es ggf. gibt.
Viele Fallbeispiele. Teils mangelnde Sprachsensibilität.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes 2022: AGG-Wegweiser. Erläuterungen und Beispiele zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz
- Beratungsrelevant: AD-Beratung allgemein ,
- de
Fasst die wichtigsten Infos zum AGG in aller Kürze zusammen. Guter erster Überblick. Sollte in keiner Materialsammlung zu Antidiskriminierungsberatung fehlen.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2021): Diskriminierung in Deutschland – Erfahrungen, Risiken und Fallkonstellationen. Vierter Gemeinsamer Bericht der Antidiskriminierungsstelle des Bundes und der in ihrem Zuständigkeitsbereich betroffenen Beauftragten der Bundesregierung und des Deutschen Bundestags
- Lebensbereich: Arbeit / Arbeitsmarkt ,
- Beratungsrelevant: Gerichtsurteile und juristische Datenbanken ,
- de
Umfangreiches Kompendium zu Diskriminierungen in Deutschland in Bezug auf AGG-Merkmale und Lebensbereiche (Arbeitsleben, private Dienstleistungen und Güter, Wohnungsmarkt, Gesundheit und Pflege, Ämter und Behörden, Justiz und Polizei, Bildungsbereich, Öffentlichkeit und Freizeit, Medien und Internet); Überblick über Urteile, Entscheidungen und Handlungsempfehlungen in den jeweiligen Bereichen.
Aalders, Sophia, Ionescu, Camille, Beigang, Steffen (2022): Mindeststandards zur Dokumentation von Antidiskriminierungsberatung. Herausgegeben von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes
- Beratungsrelevant: AD-Beratung allgemein ,
- de
Die Publikation formuliert Mindeststandards zur Dokumentation in der Antidiskriminierungsberatung. Berater_innen bietet sie einen wichtigen Reflexionsrahmen zur (Weiter-)Entwicklung der eigenen Dokumentationspraxis.
LesMigras/Lesbenberatung (2011): Unterstützung geben. Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Gewalt und Diskriminierung
- Beratungsrelevant: AD-Beratung allgemein ,
- de
Zielgruppe sind Betroffene von und Unterstützer*innen bei Gewalt und Diskriminierung. Die Publikation zielt auf ein besseres Verständnis von Gewalt- und Diskriminierung in ihren unterschiedlichen Ausprägungen. Sie enthält hilfreiche Impulse zu Themen wie Unterstützung lernen, Aktives Zuhören / Blockaden beim Zuhören sowie Selbstfürsorge.
BMFSJ/Unicef (2021): Mindestandards zum Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften
- Merkmale: Geschlechtsidentität, Körpergeschlecht und sexuelle Identität ,
- Lebensbereich: Flucht und Migration ,
- Beratungsrelevant: AD-Beratung allgemein ,
- de
Die in der Publikation ausformulierten Mindeststandards zielen auf einen besseren Schutz von geflüchteten Menschen, die in Unterkünften untergebracht sind. Dazu gehören u.a. unterkunftsspezifische Schutzkonzepte, Anforderungen an Personal(-management) und interne Strukturen/Kooperationen, aber auch die Prävention und der Umgang mit Gewalt und Gefährdungssituationen. Die Publikation enthält ein eigenes Kapitel zur Situation von LSBTIQ*-Geflüchteten sowie hilfreiche Handlungsempfehlungen für den Umgang mit Konflikten und Gewalt in Unterkünften.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2020): Fair mieten – fair wohnen. Leitfaden für Mieterinnen und Mieter und Beratungsstellen
- Lebensbereich: Wohnen ,
- de
Dieser Leitfaden bietet Mieter*innen und Beratungsstellen Orientierung beim Umgang mit Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt. Anhand konkreter Fallbeispiele werden praxisnah Handlungsmöglichkeiten und -strategien aufgezeigt. Der Leitfaden enthält weiter eine Anleitung zum Durchführen von Testings und erörtert die Auswirkungen von Diskriminierung im Lebensbereich Wohnen auf Betroffene.
MIA – Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (2023): Antiziganistische Vorfälle in Deutschland. Erster Jahresbericht der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus 2022.
- Merkmale: Chronische Erkrankung / Behinderung ,
- Lebensbereich: Arbeit / Arbeitsmarkt ,
- Beratungsrelevant: AD-Beratung allgemein ,
- de
Mit dem Jahresbericht 2022 legte die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus die erste systematische Erfassung und Dokumentation von antiziganistischen Vorfällen in Deutschland vor. Dokumentiert sind insgesamt 621 antiziganistische Vorfälle für 2022. Das Dunkelfeld Antiziganismus wird so ausgeleuchtet und die Dokumentation trägt zu einem sehr viel genaueren Verständnis von antiziganistischer Diskriminierung und ihren Erscheinungsformen bei. Weitere wichtige Schwerpunkte bilden Antiziganismus in den Medien sowie juristische Erfolge im Kampf gegen Antiziganismus.
Heinrichs, Thomas, in Zusammenarbeit mit Heike Weinbach (2016): Weltanschauung als Diskriminierungsgrund – Begriffsdimensionen und Diskriminierungsrisiken. Herausgegeben von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes
- Merkmale: Religion oder Weltanschauung ,
- Lebensbereich: Arbeit / Arbeitsmarkt ,
- de
Die Publikation liefert einen profunden Überblick zur Diskriminierung aufgrund des Merkmals „Weltanschauung“. Eingangs erfolgt eine Begriffsbestimmung, die Schwerpunkte auf juristische Definitionen im Kontext von UN-Verträgen, europäischer Rechtsprechung, Antidiskriminierungsleitlinien und dem AGG setzt. Anschließend werden zahlreiche Beispiele für Diskriminierungsrisiken aufgrund der Weltanschauung erörtert, vor allen in den Lebensbereichen Arbeit und Bildung.
Birte Weiß / Basis und Woge (Hg.) (2010): Diskriminierung erkennen und handeln! Vollständig überarbeitete Neuauflage des Handbuchs für Beratungsstellen und MigrantInnenorganisationen auf der Grundlage des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG)
- Beratungsrelevant: AD-Beratung allgemein ,
- de
Handbuch für die Antidiskriminierungsberatung auf Grundlage des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes. Berater_innen erhalten umfassende, zugleich kompakte Informationen zu rechtlichen Grundlagen, fachlichen Prinzipien und Interventionsmöglichkeiten. Sie werden Schritt für Schritt durch den Beratungsprozess geführt. Zahlreiche Fallbeispiele tragen zum besseren Verständnis bei. Schwerpunkt der Handreichung ist die Beratung bei rassistischer Diskriminierung. Sie bildet aber auch eine wichtige Grundlage für die Antidiskriminierungsberatung allgemein. Enthalten sind nützliche Instrumente für die Praxis, z. B. eine "Beratungscheckliste" oder eine Vorlage zur Dokumentation von Beratungsfällen.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2015): Leitfaden Beratung bei Diskriminierung: Erste Schritte und Weitervermittlung
- Beratungsrelevant: AD-Beratung allgemein ,
Die Publikation richtet sich an Berater_innen, die sich einen ersten Überblick zur Beratung bei Diskriminierung verschaffen möchten. Grundzüge des AGG und der Beratungsarbeit werden diskutiert, Diskriminierung definiert, Unterschiede zwischen qualifizierter Antidiskriminierungs- und Verweisberatung aufgezeigt. Enthalten ist auch eine konkrete Anleitung zur Verweisberatung im Diskriminierungsfall.